Jabra will Geschäft mit Consumer-Produkten einstellen
Quelle: GN

Jabra will Geschäft mit Consumer-Produkten einstellen

Jabra beziehungsweise GN will künftig keine Consumer-Produkte mehr anbieten, die Linien Elite und Talk werden eingestellt. Stattdessen legt der Hersteller den Fokus auf die Bereiche Hörgeräte und Enterprise. Nicht betroffen ist das Gaming-Segment.
12. Juni 2024

   

GN stampft das Consumer-Geschäft ein, die Produktlinien Jabra Elite und Jabra Talk sollen schrittweise auslaufen, um die Ressourcen in "attraktiveren Geschäftsbereichen" einsetzen zu können. Zwar habe die im Jahr 2023 eingeleitete Neuausrichtung der Elite-Produktlinie auf das Premium-Segment zu einer höheren Rentabilität geführt, wie es seitens GN heisst. Die für künftige Innovationen und Wachstum in diesem sehr wettbewerbsintensiven Bereich erforderlichen Investitionen würden jedoch angesichts der damit verbundenen Risiken als langfristig nicht gerechtfertigt angesehen. Das gilt auch für die Talk-Produktlinie, die auf den schrumpfenden Mono-Bluetooth-Markt ausgerichtet ist. "Folglich wurde nach einer gründlichen Geschäftsüberprüfung die Entscheidung getroffen, sowohl die Elite- als auch die Talk-Produktlinie schrittweise abzubauen." Nicht betroffen von der Umstrukturierung ist hingegen das Gaming-Geschäft unter der Marke Steelseries.


"Die Entscheidung, die Produktlinien Elite und Talk schrittweise abzubauen, ist Teil unserer Verpflichtung, uns auf attraktive Märkte zu konzentrieren, in denen wir profitables Wachstum und hohe Renditen erzielen können", erklärt Peter Karlstromer, CEO der GN Group. Die Märkte hätten sich im Laufe der Zeit verändert, und "wir sind heute der Meinung, dass wir im Vergleich zu den vielen anderen Möglichkeiten, die sich uns in unseren Geschäftsbereichen Hearing, Enterprise und Gaming bieten, keine angemessene Rendite erzielen können".
Als letzte Releases sollen die jeweils zweite Generationen des Elite 8 Active und des Elite 10 auf den Markt kommen. Parallel will GN den Bestand der betroffenen Produkte bereits abbauen, was laut dem Unternehmen grösstenteils bis Ende 2024 abgeschlossen sein wird. Service und Support sollen aber über "mehrere Jahre" sichergestellt sein.

GN erwirtschaftete 2023 im Consumer-Bereich 1,25 Milliarden Dänische Kronen, umgerechnet 162 Millionen Franken, wobei rund 70 Prozent auf die Elite-, 10 Prozent auf die Talk- und 20 Prozent auf die BlueParrot-Produkte entfielen. Letztere sollen weitergeführt, aber ab 2025 in den Unternehmensbereich verlagert werden.


Den erwarteten Umsatzrückgang will GN künftig vor allem durch die Hörgeräte-Sparte ausgleichen. Zudem geht der Hersteller im Enterprise-Umfeld von einem Wachstum aus, besonders in der zweiten Jahreshälfte. Die Gruppe korrigiert die Umsatzerwartung für das Gesamtjahr dennoch leicht von plus 2 bis 8 Prozent auf plus 2 bis 6 Prozent nach unten. Zudem fallen Sonderkosten an, die sich auf die Rentabilität auswirken, darunter Werbemassnahmen, Abschreibungen sowie Abfindungszahlungen. Im Rahmen der Umstrukturierung dürfte es bei GN also auch zum Abbau von Stellen kommen. (sta)


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