Amazon vs. Microsoft: AWS entscheidet erste Runde vor Gericht für sich
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Amazon vs. Microsoft: AWS entscheidet erste Runde vor Gericht für sich

Amazon klagte gegen die Vergabe des riesigen Cloud-Projektes Jedi des Pentagon an Microsoft. Nun hat ein US-Gericht Amazon in der ersten Instanz recht gegeben, das Projekt ist damit vorläufig eingefroren.
18. Februar 2020

     

Im Vergabestreit um den riesigen Cloud-Auftrag Jedi (Joint Enterprise Defense Infrastructure Cloud) des US-Verteidigungsministeriums wurde der Antrag auf einstweilige Verfügung Amazons von einem US-Gericht stattgegeben. Dies zieht nun einen Stopp für das Projekt nach sich, weitere Verhandlungen werden folgen.

Das Unternehmen argumentierte, dass der neun Milliarden Dollar schwere Cloud-Auftrag für das Pentagon nur deshalb an Microsoft vergeben wurde, weil US-Präsident Trump persönlichen Groll gegen Amazon-Chef und Washington-Post-Inhaber Jeff Bezoz hege. Amazon argumentierte, dass es "klare Mängel, Fehler und unverkennbare Voreingenommenheit" in der Auftragsvergabe gegeben habe ("Swiss IT Reseller" berichtete).
Amazon fordert denn gar eine Aussage von Präsident Trump unter Eid, wie die deutsche "Tagesschau" berichtet. Dem Präsidenten sollte es nicht erlaubt sein, das Staatsbudget für seine persönlichen Fehden missbrauchen zu dürfen. Microsoft zeigt sich derweil sicher, dass die Vergabe unter korrekten Umständen stattfand, das Pentagon zeigte sich enttäuscht über die nun folgende Verzögerung und will an seiner Entscheidung für Microsoft festhalten. Das letzte Wort in der Sache Jedi ist aber sicherlich noch nicht gesprochen.


Microsoft entschied die Ausschreibung im Oktober 2019 für sich. Der Wettbewerb spielte sich nur zwischen AWS und Microsoft Azure ab, nachdem Google bekannt gegeben hatte, dass man auf eine Teilnahme verzichten will, weil der Auftrag mit Sicherheit die internen KI-Prinzipien verletzt hätte, so ein Google-Sprecher im Oktober 2019. (win)


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