Europäische CIOs wollen globalen Cloud-Providern Rücken kehren
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Europäische CIOs wollen globalen Cloud-Providern Rücken kehren

Die turbulente weltpolitische Lage hinterlässt ihre Spuren auch in der IT: Immer mehr westeuropäische IT-Verantwortliche wollen verstärkt auf lokale Cloud-Anbieter und Open Source setzen.
13. November 2025

   

Digitale Souveränität scheint nicht nur ein Buzzword zu sein: 61 Prozent der durch Gartner befragten westeuropäischen CIOs und IT-Führungskräfte wollen in Zukunft verstärkt auf lokale oder regionale Cloud-Provider setzen und sich somit unabhängiger von Anbietern aus dem Ausland machen. 37 Prozent äusserten sich unentschlossen, lediglich 2 Prozent verfolgen dieses Ziel nicht. 53 Prozent der Befragten bestätigten zudem, dass ihre Organisation in Zukunft den Einsatz globaler Cloud-Provider (weiter) einschränken will, während 44 Prozent dies bereits getan haben.

Allerdings wird dieses Vorhaben einige Zeit in Anspruch nehmen, wie Rene Buest, Senior Director Analyst bei Gartner, erklärt: "Während Geopatriation lokale Cloud-Optionen ermöglichen kann, um geopolitischen Anforderungen gerecht zu werden, wird die vollständige Unabhängigkeit von globalen Technologieanbietern mehrere Jahre kontinuierlicher Anstrengungen und Investitionen seitens lokaler Anbieter erfordern."


Grundsätzlich sieht Buest Unternehmen im Vorteil, die zurückhaltender bei der Einführung von Cloud-Technologien agierten. Da sie zu grossen Teilen über Legacy-Systeme verfügen, könnten sie nun sorgfältig auswählen, welche Cloud-Lösungen oder -Plattformen für die einzelnen Bereiche ihres Betriebs am besten geeignet sind – und so auch lokalen Anbietern den Vorzug geben.

Insgesamt müssten CIOs und IT-Führungskräfte die Verantwortung für die digitale Zukunft ihres Unternehmens übernehmen. "Sie müssen die digitale Souveränität ihres Unternehmens schaffen und schützen", so Buest. "Niemand sonst wird die digitale Souveränität ihres Unternehmens schützen – weder ihr Cloud-Anbieter noch ihr Dienstleister." (sta)


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