Unico Data aus Münsingen meldet das Aus. Knapp 35 Jahre nach Gründung muss der Schweizer IT-Dienstleister und Cloud-Betreiber seinen Geschäftsbetrieb einstellen. Der Schritt ist eine direkte Folge eines schwerwiegenden Cyberangriffs auf das Unternehmen im Mai 2023. "Dieser Schritt schmerzt ausserordentlich. Leider konnte aber das Vertrauen im Markt trotz grosser Anstrengungen nach diesem einschneidenden Ereignis nicht mehr in genügendem Masse hergestellt werden, um die Firma wirtschaftlich nachhaltig weiterführen zu können", heisst es auf der Website von
Unico Data.
Der IT-Dienstleister hatte seit dem Angriff versucht, das Ruder rumzureissen, die Auswirkungen abzufedern und hat zudem mit aussergewöhnlich transparent über den Vorfall gesprochen. Letztlich jedoch ohne Erfolg, wie Geschäftsführer Bernhard Leutwiler mitteilt. Der Reputationsschaden habe zu schwer gewogen. Unico Data verlor über die Zeit einerseits substanzielle Kunden, "andererseits gelang es trotz grosser Akquisitionsanstrengungen nicht, in betriebswirtschaftlich notwendiger Zeit Neukunden zu gewinnen".
Vor diesem Hintergrund hat der Verwaltungsrat des Unternehmens entschieden, den Geschäftsbetrieb per Ende 2025 geordnet einzustellen. Oberstes Ziel sei es bis dahin, bestehende Kunden bei der Migration auf IT-Nachfolgelösungen bestmöglich zu unterstützen. Dies verlaufe nach Plan. Mit allen Mitarbeitenden und Lehrlingen konnten laut Unternehmensangaben zudem individuelle und unter Berücksichtigung der Aufrechterhaltung des Betriebs bis Ende 2025 zeitlich abgestimmte Anschlusslösungen gefunden werden.
(sta)