Ricoh: Vier Challenges, vier Lösungen
Quelle: Ricoh Schweiz

Ricoh: Vier Challenges, vier Lösungen

Ricoh Schweiz blickt, nicht zuletzt dank guter Zahlen aus dem Services-Geschäft, zufrieden auf das letzte Geschäftsjahr und optimistisch nach vorne. Einige Herausforderungen sieht CEO Daniel Tschudi (Bild, 3. v. l.) für Ricoh und Lake Solutions zwar, hat aber klare Lösungsansätze.
5. November 2025

   

Ricoh verortet auf dem Markt laut Schweiz-Chef Daniel Tschudi (Bild, 3. v. l.) aktuell vier zentrale Challenges. Dazu präsentiert das Unternehmen auch gleich eigene Ansätze, wie man diesen Herausforderungen begegnen will.

Punkt eins: die Wirtschaftslage. Die Zurückhaltung bei Investitionen sei für Ricoh Schweiz durchaus spürbar, wie Tschudi im Rahmen eines Pressegesprächs ausführt. Etwa bei grossen Drucksystemen ab etwa 100'000 Franken, aber auch bei Investitionen im Server- und Storage-Bereich, was wiederum vor allem das Tochterunternehmen Lake Solutions betrifft. Zwar sei die aktuelle Zeit von schnellem Fortschritt geprägt, so Tschudi, schwierig sei jedoch die mangelnde Vorhersehbarkeit – etwa aufgrund politischer Unsicherheit. In dieser Dynamik sieht Ricoh eine besonders grosse Chance für den Everything-as-a-Service-Bereich, dank dem Kunden neueste Technologie nutzen, derweil aber keine grossen Investitionen tätigen müssen.

Unsicherheiten und Fehlinvestitionen

Als zweite Challenge nennt der Schweiz-CEO das Thema Digitalisierung, respektive deren ungenügende Umsetzung aufgrund mangelnder Digitalkompetenzen und veralteter Infrastruktur bei einzelnen Kunden. Die Folge: Fehlinvestitionen, Unsicherheiten betreffend Return of Investment, Teilinvestitionen statt klarer Transformation. Dies wollen Ricoh und Lake mit einer durchgängigen Digitalisierungsstrategie adressieren können, auch mit und dank KI. Der Gedanke dieser durchgängigen, durch Services definierten Digitalisierungsstrategie zeigt sich etwa in den neuen Geräten der SD-Serie. Diese sollen dank der Kombination eines Printers, eines Hochleistungs-Scanners, KI und Dokument-Management-Software nahtlose Prozesse ermöglichen.


Problemzone Nummer drei ist laut Tschudi der demografische Wandel, sprich Überalterung und der teils dadurch bedingte Fachkräftemangel. Um dem entgegenzuwirken, sieht Ricoh auch hier den gezielten Einsatz von Services als bestes Mittel für Schweizer Unternehmen, die etwa mit Services für ganze Arbeitsplätze Planungssicherheit und Arbeitgeberattraktivität erhöhen können.

Services als Geschäftstreiber

Challenge Nummer vier ist laut Tschudi das Thema Nachhaltigkeit. Denn Regularien werden strenger, Kosten für echte Nachhaltigkeit steigen. Hier setzt man bei Ricoh unter anderem auf einen Recycling- und Refurbishing-Ansatz. Mit den Geräten der CE-Serie (CE steht für Circular Economy bzw. Kreislaufwirtschaft) adressiert man etwa die Vorgaben einer EU-Verordnung (Ecodesign for Sustainable Products Regulation, ESPR). 80 Prozent der Komponenten in diesen Geräten kommen laut Ricoh aus ausgedienten Geräten, der CO2-Fussabdruck reduziere sich damit um 50 Prozent gegenüber normalen Neugeräten, wie Senior Product- und Service-Manager Dario Frattini im Rahmen der Veranstaltung ausführte.


Die aktuellen Zahlen zeigen in eine gute Richtung, wie der CEO weiter ausführt. Zwar gibt es nicht viele Informationen zum Geschäftsergebnis der Schweizer Ländergesellschaft, soviel kann Tschudi aber verraten: Seine Geschäftseinheit konnte im letzten Geschäftsjahr den Umsatz um 3 Prozent steigern. 41 Prozent der Umsätze stammen aus der Sparte Office Services (+4 % gegenüber Vorjahr), die Bereiche Workplace Experience und Process Automation verzeichneten bei Ricoh Schweiz ebenfalls erhebliches Wachstum mit 25 respektive 38 Prozent. Und auch bei der Tochter Lake Solutions performte der Service-Bereich (Cloud & Cyber) mit einem Wachstum von 15 Prozent gut.

Lake: durchgängiges KI-Portfolio

Wie eingangs erwähnt, ist das Infrastrukturgeschäft derzeit zwar herausfordernd, der nach wie vor wachsende Service-Anteil lässt Lake-CEO Walter Borgia aber optimistisch nach vorne blicken. Borgia rückt hierzu vor allem das neue KI-Angebot ins Licht, mit dem man allen Arten und Grössen von Kunden ansprechen will: Für grosse Kunden und Projekte bietet Lake etwa die KI-Infrastruktur aus eigenen oder Hyperscaler-Rechenzentren an.


Kleinere Kunden will man derweil mit ganzheitlichen, massgeschneiderten KI-Lösungen beliefern (AI as a Service). Dazwischen soll es alle Mischformen geben, indem man die KI-Projekte der Kunden mit Know-how zu Projektmanagement, Security, Compliance et cetera unterstützen will. (win)


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