Pinnacle Systems will die eigene Position im Markt für digitales Video Editing durch die Übernahme weiterer Mitanbieter ausbauen. Die dazu erforderlichen Mittel sollen durch eine Kapitalerhöhung und Zweitnotierung am neuen Markt gewonnen werden. Dabei wird das Unternehmen von der kalifornischen Investementbank Hambrecht & Quist beraten, die bereits über Erfahrungen mit IOPs am Neuen Markt verfügt.
Obgleich Pannacle laut George Blinn, Geschäftsführer der deuschen Pinnacle GmbH, die ausser USA und Japan für alle übrigen Länder zuständig ist, über mehr als 100 Mio Dollar Cash verfügt, sollen diese flüssigen Mittel nicht angetastet werden. Pinnacle hat seit der Übernahme der ehemaligen Miro AG vor knapp zwei Jahren den Umsatz nahezu verfünffacht. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet Blinn mit 155 bis 160 Mio Dollar, nachdem das zweite Quartal bereits mit 39,1 Mio und einer Steigerung um 40 Prozent ein Rekordergebnis verbuchte.
Pinnacle schätzt laut Blinn die Zukunftschancen für Video Editing äusserst positiv ein: «Im professionellen Segment der TV-Studios befinden wir uns in einer ähnlichen Situation wie anfangs der 80er-Jahre bei der Datenverarbeitung. Die proprietären Schneide- und Trickmischeinheiten werden zusehends durch offene Systeme abgelöst.»
Gegenüber den bisherigen Marktführern, zu denen Unternehmen wie
Sony, Quantel, Tektronix und
Philips zählen, fühlt sich
Pinnacle, wie Blinn ausführt, in einer durchaus komfortablen Ausgangslage. Blinn: «Einerseits arbeiten wir mit diesen Herstellern partnerschaftlich zusammen, anderseits gibt es natürlich auch Konkurrenzsituationen, etwa wenn es um die Neuausstattung eines Broadcast-Studios geht.» Dabei sei zu beobachten, dass sich die Widerstände der Operatoren in den Trick- und Schneidestudios gegenüber den PC-dominierten Anwendungen immer mehr abbauen.