SAN (Storage Area Network) ist in aller Munde. Der Markt für dedizierte Speicher-Netzwerke soll in den nächsten Jahren geradezu explosionsartig wachsen. Kein Wunder, denn es wird geschätzt, dass der wachsende Datenverkehr auf dem Web zu einer jährlichen Verdoppelung der Speicherbedürfnisse in den Unternehmen führt. Entsprechend jagen sich die Produkteankündigen der verschiedenen Hersteller, und eine Allianz löst die andere ab. Letztes Beispiel ist die Meldung,
Hewlett-Packard werde in Zukunft bevorzugt Storage-Produkte von Hitachi einsetzen. HP wird Hitachis Hochverfügbarkeits-Speicher in den eigenen Produkten einsetzen. Im Gegenzug wird Hitachi HPs «SureStore»-Produkte in eigene Lösungen einbauen und verkaufen.
Integration verschiedener Server-Plattformen und Storage-Bauteilen
Patrick Bonelli, HPs Sales-Manager für unternehmensweite Speicherlösungen, will mit einer ganzen Reihe von Produkten «stressfreie Datenlagerung» garantieren. Die Zukunft verlange von Speicherkonzepten die gleichen Eigenschaften, die heute für Stromnetze selbstverständlich sind: 100-prozentige Verfügbarkeit, unendliche Skalierbarkeit, Selbstverwaltung, Transparenz und eine offene Architektur. Genau diese Vision will
HP, so Bonelli, mit dem Open-Store-Konzept Wirklichkeit werden lassen. Kernpunkt dabei ist die Integration verschiedener Server-Plattformen (NT, IBM Mainframes, div. Unix, NCR) mit Plattensystemen-Varianten ebenfalls verschiedener Herkunft (EMC, Hitachi,
IBM, Sun, ...). Werner Geier, Line Manager von HP für
EMC in der Schweiz meint dazu: «Trotz des Abkommens mit Hitachi werden wir weiterhin auch mit EMC arbeiten. Aber wir sind froh, jetzt auch eine offene Lösung anbieten zu können. Zum Beispiel können wir jetzt mit Partnern zusammenarbeiten, die Netzwerke mit Sun-Servern installieren und warten, aber eine andere – offene – Speicherlösung suchen.»
Die Komponenten
Wichtigste Komponente des offenen Konzepts ist der «Storage Node Manager». Diese Software wurde von HPs «OpenView» aus entwickelt und soll es erlauben, in heterogenen Umgebungen Datenquellen zentral und konsistent zu verwalten. Dazu kommt der MC256 Disk-Array, der sich bis 9 Terabit erweitern lässt. Der gigantische Speicher lässt sich in einem SAN über Fibre Channel entweder an verschiedene Unix-Server (Solaris, AIX, HP/UX) oder direkt an diverse Hostrechner anhängen.
HP verspricht, ganz unbescheiden, 24 Stunden x 365 Tage Verfügbarkeit und die Inbetriebsetzung innert fünf Minuten. Zur «stressfreien Speicherlösung» soll ebenfalls einer neuer Switch, der SureStore F16 beitragen.
Service und zertifizierte Reseller
Zur
HP «SureStore»-Initiative gehört ebenfalls die Erweiterung und Unbenennung der eigenen Service-Abteilung. Über 350 neue Speicher-Spezialisten bilden jetzt die HP-Abteilung «SureGuide Services», die Kunden zu einem stressfreien Speicherkonzept verhelfen sollen. Dazu sollen laut Patrick Bonelli weitere, geprüfte und zertifizierte Reseller kommen, die die 3rd-Tier-Kunden bedienen. Zu den bestehenden Wiederverkäufern sollen insbesondere auch Spezialisten und Wiederverkäufer für die Speicherlösungen von anderen Herstellern (Sun, IBM) kommen, die das offene HP-Konzept adaptieren und ihren Kunden schmackhaft machen sollen. Bonelli will auch schon erste Erfolge des HP-Konzeptes ausgemacht haben: «Der wichtigste Unterschied zwischen uns und unserer Konkurrenz ist, dass wir nicht nur ein Konzept erzählen, sondern bereits praktikable Lösungen anbieten können. Wir propagieren unser ‘SureStore’-Konzept nun seit 10 Tagen in Europa und haben seitdem täglich je eine Bestellung erhalten.»
Zukunftsmarkt SAN
Den Storage Area Networks (SAN) wird eine grosse Zukunft prophezeit, und man spricht bereits vom Wachstumsmarkt der Zukunft. Zum Beispiel fanden die Marktforscher von Find/SVP heraus, dass 54% aller amerikanischen IT-Verantwortlichen grosser Firmen unternehmensweite Applikationen über alle möglichen Plattformen (Mainframes/Unix/NT) hinaus entwickeln. Nur eine Minderheit von 46% rechnet mit ungemischten Umgebungen für ERP-Systeme und Data-Warehouses. Entsprechend müssen auch die Hersteller von Speichersystemen fähig sein, Mainframes, Unix- und NT-Systeme in ihr Storage-Netzwerk einzubeziehen. (hc)