In einem dürren Communiqé gibt Swisscom bekannt, dass die drei Besitzer von
Cablecom, Veba,
Siemens und
Swisscom, die dominierende helvetische Kabelfernsehkette am Stück verkaufen wollen. Der Zweck der Mitteilung enthüllt sich schon vier Zeilen weiter unten: «Weitere Interessenten werden erwartet.» Offensichtlich haben die Besitzer den Braten gerochen und wollen vom momentanen Run auf die Koax-Zugänge zu den Haushalten profitieren. In den USA wurden bei ähnlichen Gelegenheit fantastische Preise von bis zu 4’800 Dollar pro Anschluss bezahlt. Der Grund: Wer die Fernsehkabel zu den Konsumenten beherrscht, besitzt auch gleich eine virtuelle Mautstelle auf der Highspeed-Bahn zum Web.
Branchenstimmen wussten von Verhandlungen mit einer Investorengruppe um den Bankier Ernst Müller-Möhl zu berichten. Mit dem Entscheid, das ganze Aktienpaket bis Anfang 2000 en bloc zu veräussern, versuchen nun die drei Besitzer offensichtlich, den Preisverhandlungen nachzuhelfen.