IBM war die erste Firma, die konsequent ihr ganzes Marketing auf das «e» ausrichtete. Die professionellen Lautsprecher von Big Blue würden sehr wahrscheinlich auch einen simplen Stecker als «e»-Produkt («e-steck») anpreisen, da durch diesen ja auch e-Mails rauschen könnten. Nun kommt
Hewlett-Packard und verkündet mit viel Trara «e-Speak», mit dem dannzumal «e-Services» lanciert werden soll. Mit grossem Getöse eröffnen die seriösen Deutschen von
SAP ein Portal und andere ERP-Anbieter schwören plötzlich, auch eine «Internet-Company» zu sein. Überhaupt gibt es nur noch Internet-orientierte Firmen. Alles ist «e-», @ oder zumindest «.com».
Einzig der zur Zeit erfolgreichste Computerfabrikant,
Dell, will nichts von «e» wissen. Weder wird eine neue e-Strategie verkündet, noch plant man ein Portal zu eröffnen oder die Standards des Internet im Jahre 2003 zu setzen. Nein, ganz bescheiden, verkauft Dell Computer, Server und Peripherie (ganz ohne «e», dafür übers Web).
Erinnern Sie sich an die Push-Technologien? Plötzlich war alles nur noch «Push». Die Aktien von Firmen, die für eine ferne Zukunft irgendeine «Push»-Technologie versprachen, schnellten in die Höhe, und die Fachpresse fabulierte von ungeahnten Möglichkeiten. Dazu nur soviel: der Push-Spezialist Pointcast wurde vor kurzem für sieben Millionen Dollar verramscht. Vor einem Jahr wären es noch deren 150 gewesen.
Christoph Hugenschmidt