Fast die Hälfte der Produkteinführungen verzögern sich
Quelle: Pixabay/geralt

Fast die Hälfte der Produkteinführungen verzögern sich

Nur gerade mal 55 Prozent aller Produkteinführungen verlaufen fristgerecht. Wahrscheinlicher ist das Erreichen der Produkteinführung innerhalb eines Jahres nach dem geplanten Datum. Bei den verspäteten 45 Prozent verfehlen zudem noch einmal durchschnittlich 20 Prozent ihre internen Ziele.
9. September 2019

     

Nur 55 Prozent aller Produkteinführungen finden planmässig statt, so die aktuelle Produktmanager-Befragung des Research- und Beratungsunternehmens Gartner. Für Produktmanager, die ihr Produkt fristgerecht einführen, ist das Erreichen ihrer internen Ziele innerhalb eines Jahres nach der Einführung wahrscheinlicher. Bei den 45 Prozent verspäteten Produkteinführungen verfehlen durchschnittlich 20 Prozent ihre internen Ziele, so die Analysten.

"Eine Produkteinführung, die alle internen Ziele erfüllt, wird selten erreicht. In der Umfrage gaben nur 11 Prozent der Unternehmen an, dass ihre Produkte die festgelegten internen Einführungsziele vollständig erreichten", erklärt Adrian Lee, Senior Research Director bei Gartner. "Produktmanager, die sich mit der Produkteinführung verspäten, müssen sich bewusst sein, dass die Verzögerung das Risiko von erhöhten Ausfallraten steigert."


Ein Produkt kann aufgrund mehrerer Faktoren nicht im geplanten Zeitrahmen auf den Markt kommen, darunter fehlende formelle Einführungsprozesse, Verzögerungen in der Produktentwicklung (Bugs, Fehler, Feature Creep), Nichteinhaltung von Kundenanforderungen, Produktqualität oder sogar Lieferprobleme.
Erfolgreiche Produktmanager können diese Probleme manchmal entschärfen, um eine pünktliche Markteinführung zu gewährleisten, so Gartner. Produktmanager können die Effektivität ihrer Produktmanagementstrategie und -organisation etwa anhand des Gartner Product Score for Product Management, einem strategischen Planungsinstrument für Produktmanagementleiter, bewerten. Dieses Tool ermöglicht es Produktmanagern, festzustellen, wo Verbesserungen einen Mehrwert schaffen und einen Plan zur Weiterentwicklung des Unternehmens aufzustellen.

Produktmanager verstehen sich weitgehend als Verantwortliche für die Einführung und Strategieentwicklung von Produkten. 46 Prozent der Produktmanager gaben an, dass sie für die Planung, Entwicklung und Einführung eines Produkts verantwortlich sind, während 39 Prozent der Befragten angaben, dass die Erstellung einer Produktstrategie und die Planung und Erstellung von Produkt-Roadmaps die Hauptaufgaben sind.


Die Umfrage ergab jedoch, dass 78 Prozent der Produktmanager, die die Verbesserung der internen Zusammenarbeit als eine ihrer drei wichtigsten Rollen betrachteten, eine niedrige Produktfehlerquote aufwiesen. Technologie- und Dienstleistungsunternehmen (TSP), die die Zusammenarbeit nicht zu einer Priorität für ihre Produktmanager machen, können also den Produkterfolg gefährden.

"Die Rolle des Produktmanagers ist eine der funktionsübergreifendsten in einem Unternehmen. Dies gilt insbesondere für die Produkteinführungsphase, wenn andere Funktionen wie Marketing, Vertrieb, Vertriebsunterstützung und Finanzen ins Spiel kommen", sagt Stephanie Baghdassarian, Senior Research Director bei Gartner. "Die Umfrage ergab jedoch, dass weniger als 20% der Unternehmen ihre Produktmanager als Innovationstreiber ansehen oder dass diese zur Verbesserung der Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens beitragen."

Produktmanager, die zusammenarbeiten wollen, um das Geschäft voranzutreiben, sollten sicherstellen, dass sie ihre Produktvision und Roadmap an alle anderen Interessengruppen des Unternehmens kommunizieren. Dies sollte frühzeitig und wiederholt im Produktlebenszyklus geschehen, um mögliche Änderungen auf der Grundlage des Feedbacks der Interessengruppen zu ermöglichen. (swe)


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