Zu diesem Ergebnis kommt der neue Infrastruktur-Report von Lucent Technologies. Im letzten Jahr wurden 322 europäische Netzwerk-Manager im Auftrag von Lucent zu diesem Thema interviewt. Die jetzt vorliegende Auswertung zeigt, dass sich die Verantwortlichen sehr wohl bewusst sind, dass sie schnellere und sicherere Netzwerke aufbauen müssen. Viele sind sich jedoch nicht klar über den Weg, der zu diesem Ziel führt.
Gefragt wurde im Report nach den Downtime-Zeiten der bestehenden Verkabelungsinfrastruktur (durchschnittlich 3,17 Stunden pro Monat) und den Kosten, die dadurch für das Unternehmen entstehen (auf das Jahr hochgerechnet rund 200’000 DM).
Bei 72 Prozent der Unternehmen ist heute der Verkabelungsstandard Kat. 5 installiert. Auf die Frage, ob dieses Verkabelungssystem in der Lage sei, während den nächsten 15 Jahren die Applikationen des Unternehmens zu unterstützen, antworteten lediglich 25 Prozent mit ja. Ob sie den Unterschied zwischen Kat. 5- und Kat. 6-Systemen kennen würden, verneinten jedoch 85 Prozent der Befragten.
Ein Viertel aller Netzwerk-Manager glaubt, dass die Erweiterung des Netzwerkes auf Gigabit-Ethernet unumgänglich sei. 70 Prozent davon wollen den Ausbau des Netzwerkes innerhalb der nächsten zwei Jahren an die Hand nehmen. Als Begründung rangiert der «Bedarf nach mehr Bandbreite» deutlich vor anderen Angaben wie «höhere Produktivität» oder «Unternehmenswachstum».
Die Mehrheit der europäischen Netzwerk-Manager erwartet von einer neuen Verkabelungsinfrastruktur eine relativ hohe Lebensdauer von acht und mehr Jahren. Bei den aktiven Komponenten wie Hubs, Switches und Routern liegt diese Zeit mit vier bis fünf Jahren deutlich tiefer. PC werden gar alle zwei bis drei Jahre ersetzt.
Andreas Dürst, Managing Director bei Lucent Technologies, GCM Europe/CIS, interpretiert die Befragung dahin, dass in den Unternehmen ein deutlicher Trend besteht, in leistungsfähigere Gigabit-Infrastrukturen zu investieren. Er meint jedoch, dass über die Anforderungen an die neue Generation von Highspeed-Netzen noch einige Unklarheit herrsche: «Europas Netzwerk-Manager wissen zwar, dass sie schnellere und sichere Netze aufbauen müssen, vielen ist jedoch nicht klar, worauf sie bei der Entscheidungsfindung abstellen sollen.»
Die Studie warnt vor Lösungen, die mit dem Merkmal Gigabit antreten, ohne dem Anwender diese Leistung auch tatsächlich end-to-end garantieren zu können. Sie zeigt zudem auf, welche Leistungsmerkmale bei der Suche nach einer leistungsstarken und zukunftssicheren Highspeed-Verkabelung eine vorrangige Rolle spielen. Insbesondere vertreten die Verfasser des Reports die Meinung, Kat. 6-Installationen seien zwar etwas teuerer als Kat. 5E-(Enhanced)-Systeme, welche die heutigen Anforderungen in vielen Fällen ebenfalls erfüllen können. Kat. 6-Verkabelungen seien jedoch eine Investiton in die Zukunft, da dieser Standard über genügend Reserven für zukünftige Entwicklungen verfüge und einer weiteren, vorzeitigen Umrüstung vorbeuge. (fis)