CH-Software: 39% ist schwarz – Microsoft startet Aktion


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/05

   

Microsoft will die Schweizer Schwarzkopierer wachrütteln. Die neue Kampagne «Mal ehrlich» soll mit Mailings, TV-Spots und Events sowohl die rechtlichen Risiken wie auch die wirtschaftlichen Schäden aufzeigen – allein die Kopierrate von 39 Prozent in CH-Firmen bedeute einen Schaden von 135 Mio. Franken im Jahr. In den KMUs, Hauptadressaten der Aktion, liege die Rate sogar bei über 50 Prozent.
Grundlage ist der Bericht der Business Software Alliance (BSA) für 1998, der 30% mehr Hinweise auf illegalen Softwareeinsatz in der Schweiz und über 100’000 Franken Schadenersatz ausweist. Insgesamt gingen an der gebührenfreien BSA-Hotline 1061 Anrufe ein, die in 33 Fällen rechtliche Schritte von BSA-Mitgliedern zur Folge hatten, von Warnbriefen bis zu Durchsuchungen und Zivil- oder Strafanzeigen. In mehreren Fällen setzte es Ordnungsstrafen.
Auch die Entwicklung des E-Business ist betroffen: Im Januar identifizierte die BSA im Web europaweit 82’000 Hinweise auf illegale Softwareangebote («Warez»), davon 601 in der Schweiz. Die BSA setzt sich zusammen mit Providern für die Verfolgung derartiger Sites ein.
«Mal ehrlich» soll nun die Vorteile lizenzierter Software zeigen, v.a. Reduktion der «verdeckten» Kosten durch Support. Microsoft will dabei mit über 30 Softwarehändlern Infomaterial und unbürokratische Lizenzierungsoptionen anbieten. Bleibt zu hoffen, dass dem «Mal ehrlich»-Spot nicht gerade der von MediaMarkt folgt («Ich bin doch nicht blöd»).


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