Flat Rate

Von Christoph Hugenschmidt, Chefredaktor IT Reseller

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/12

   

Wer glaubt, im Schweizer Internet-Markt stürmische Zeiten hinter sich zu haben, irrt. Das war alles nur ein laues Lüftchen.
Der erste Telecom-Carrier tritt mit einem «Flat Rate»-Angebot in der Schweiz an. Prime Line bietet für knapp 500 Fränkli im Jahr unbeschränktes Surfen – inkl. der Telefonkosten. Soviel kostete vor kurzem noch das ganz normale Providing. Und das ist erst der Anfang. Ist die Cablecom erst mal verkauft, wird sie mit schnellem Zugang zum Web nochmals den Markt erschüttern. Und IT-Hersteller, die eh grossen Verkehr auf ihrer Site haben, können gratis Providing anbieten und dabei trotzdem Geld verdienen. Sie verlangen einfach Provision beim Carrier, über den sie ihren Verkehr abwickeln.
ISPs, die keine eigenen Leitungen besitzen (sagen wir mal mindestens einen Glasfaserring mit ein paar tausend Kilometern in Europa), sind ihren Bandbreite-Lieferenten (und Konkurrenten) hilflos ausgeliefert. Providing wird definitiv eine Sache für Elefanten mit dickem Portemonnaie.
Doch ISPs haben ein anderes kostbares Gut, das es jetzt zu versilbern gilt: Internet-Kompetenz. Jetzt brauchen nämlich alle Datenbankanbindung, Designer, Entwickler, und Server, die rund um die Uhr laufen. Das Providing kann man getrost den Telcos überlassen. Sie, lieber ISP, können ja Provision verlangen.
Christoph Hugenschmidt


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