Sesam führt Mindestumsatz für Vertriebspartner ein

Nur wer mindestens 5000 Franken Umsatz pro Jahr macht, darf sich in Zukunft «autorisierter Sesam Vetriebspartner» nennen.

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/13

   

Die Baarer Softinc, Hersteller der Sesam Betriebswirtschaftslösungen, hat ein umfangreiches Zertifizierungsprogramm für Vertriebspartner gestartet. Hauptsächliches Kriterium: der Umsatz. Wer sich in Zukunft «autorisierter Sesam Vetriebspartner» (ASP) nennen will, muss obligatorisch ein Partner Kit für 990 Franken erwerben und mindestens einen Umsatz von 5000 Franken im Jahr generieren. ASPs profitieren von einem Sesam-Partnerlogo, Marketingbeiträgen und «gegebenenfalls» (so die Sesam Partnerbroschüre) von der Weitergabe der Leads.

Ab 20’000 Franken wirds interessant

Wesentlich interessanter für den Reseller wird es, wenn er sich mit mindestens 20’000 Franken Umsatz als «ZSP» (Zertifizierter Sesam Vertriebspartner) qualifizieren kann. Dann erhält er bevorzugt Leads und Bestellung weitergegeben, geniesst eine bevorzugte Hotlineunterstützung, Marketingunterstützung und eventuell Unterstützung bei individuellen Werbemassnahmen. Einen Haken hat die Sache aber: Konkurrenzierende Produkte sind «nicht erwünscht». Härter werden die Anforderungen für Partner, die auf Sesam-Produkte fokussieren wollen. Sie werden «SKP» (Sesam Key Partner) und profitieren von bevorzugter Lead- und Bestellungsweitergabe. Der Support für ihre Kunden ist Sesam-seitig mehrfach besetzt. SKPs sollen einen Umsatz von mindestens 50’000 Franken im Jahr machen und müssen sich das Key Partner Kit für 2500 Franken im Jahr posten. Allerdings steigen Rabatte und Boni ab diesen Umsatzdimensionen dann auch in veritable Höhen.

Vorbildliche Offenheit

Die Softinc-Broschüre für Vetriebspartner legt die Konditionen für Sesam-Partner in vorbildlicher Weise offen. Auf Franken und Rappen werden dem Reseller Rabatte, Boni und Provisionen dargestellt. Werbekostenzuschüsse, erhältliches Werbematerial und gemeinsame Marketingmassnahmen werden ebenso präzise umschrieben. Aus der neuen Sesam-Strategie wird deutlich, dass Softinc ganz gerne auf die kleinsten und kleinen Reseller verzichtet. Schliesslich ist ein Vertriebspartner mit 5000 Franken Umsatz verpflichtet, das «Partner Kit» zu 990 Franken zu erwerben.
Ein Sesam-Händler, der die Mindestkriterien nicht erfüllt, monierte gegenüber IT Reseller, dass der Umsatz das einzige Kriterium sei und Softinc nicht darauf schaue, was jemand für die Software tue. Softinc habe ihn angerufen und ihn vor die Wahl gestellt, entweder zu schlechteren Konditionen bei Markt & Technik einzukaufen oder dann Sesam Lösungspartner zu werden, was aber auch mit einem finanziellen Aufwand verbunden wäre. 5000 Franken Umsatz sei für einen Händler, der neben den Sesam-Lösungen noch andere anbiete, gar nicht so leicht zu erreichen.

Sesam auf SQL


Auf die Orbit hin wird Softinc seine Sesam-Pakete auf eine neue Basis stellen. Sesam SQL soll dannzumal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sesam wird mit objektorientiertem Ansatz komplett überarbeitet und soll durch Scripting und VBA (Visual Basic for Applications) offener werden. Für die Programmadministration werde die Verwaltung einfacher, da die drei Einheiten Fibu, Debitoren und Kreditoren verschmolzen werden. Ab Herbst 99 will Softinc seine Sesam-Betriebwirtschaftslösungen mit Paynet und Payconnect (Schnittstelle von Systor) für den automatischen Zahlungsverkehr öffnen. (hc)


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