Gerüchte um Apples Palm-Organizer


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/13

   

Beobachter wollen im Apple-Hauptquartier in Cupertino Handheld-Computer mit Palm-Betriebssystem gesehen haben. Die Geräte sollen laut diesen Quellen wie die iMacs in verschiedenen Farben produziert werden – wenn sie denn wirklich einmal hergestellt werden.
Spekulationen über einen Apple-Palm gibt es schon länger. Sie nähren sich hauptsächlich aus Äusserungen von Apple-Leuten, das Unternehmen hätte mit 3Com Gespräche über den Kauf von Palm Computing geführt und sei daran noch immer interessiert. Auf der Aktionärsversammlung von vorletzter Woche hatte darauf ein Aktionär gefragt, ob eine Appleversion des Palm Organizers geplant sei. Steve Jobs und die anderen anwesenden Manager schwiegen dazu vielsagend.
Für 3Com gäbe es bereits einen Präzedenzfall, denn Palm Computing fertigt schon heute einen Organizer, der das IBM-Logo trägt. Für Apple anderseits wäre ein Handheldmit dem Palm-OS ein Schritt zurück auf einen Markt, den die Firma mit dem Newton einst öffnete. Vor zwei Jahren gab sie ihre diesbezüglichen Anstrengungen jedoch auf. Wegen der von Palm gehaltenen Marktposition würde eine Lizenzierungsstrategie für Apple ein bedeutend kleineres Risiko bedeuten. Es scheint jedoch, dass Apple die Handheld-Pläne zurückgestellt hat. Wie aus der Umgebung der Firma zu hören ist, stehen die neuen Powerbooks und die nächste iMac-Generation im Vordergrund. Und hier kämpft Apple mit Terminschwierigkeiten. Ausserdem vermuten verschiedene Analysten, dass sich Apple vornehmlich auf Produkte konzentrieren werde, die rasche Gewinne versprechen. Dies gilt klar für die neuen Notebooks, nicht aber für die Handheld-Geräte.
Richard Gardner, Analyst bei Salomon Smith Barney, meint: «Verspätungen sind bei neuen Produkten nicht unüblich. Wir erwarten aber, dass das neue, farbige Notebook am 21. Juli an der Macworld-Expo in New York zu sehen sein wird. Und es dürfte auf dem Markt sein, bevor Apple im September das Quartal abschliesst.» Ähnlich äusserten sich auch andere Wallstreet-Analysten.

Neue iMacs verspätet

Allgemein wird hingegen erwartet, dass die neuen, unter dem Codename C-2 laufenden iMacs wegen der Extra-Anstrengungen für den Portable an der Macworld noch nicht gezeigt werden können. Es wird vermutet, dass die neuen Maschinen die Design-Tradition der alten iMacs weiterführen, aber besseren Zugang zu ihren Innenteilen bieten werden. Ausserdem sollen sie neue Features beinhalten und über einen grösseren Bildschirm verfügen.
Aus Apple-nahen Kreisen verlautete, dass der Fahrplan für die iMacs umgestellt wurde, dass sie aber spätestens für das Weihnachtsgeschäft in den Regalen stehen werden. Andere Quellen gehen nach wie vor davon aus, dass die C-2-iMacs im August oder September verfügbar sein werden.


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