Während alle Welt Windows 2000 noch testet, verdient
Novell gutes Geld mit dem Verzeichnisdienst NDS und dem darauf aufbauendem Server und den Applikationen. Die Zahlen für das letzte Quartal lassen sich denn auch sehen. Der weltweite Umsatz stieg auf 316 Mio. Dollar und der Gewinn machte einen Sprung von 19 auf 39 Millionen Dollar. CEO Eric Schmidt zeigte sich freudig überrascht: «Wir haben Wachstum eingeplant, aber die Nachfrage nach Netware5 hat unsere Erwartungen überstiegen.» Novell hofft, mit den guten Verkaufszahlen seinen Verzeichnisdienst NDS als De-facto-Standard zu etablieren.
Vorstoss in neue Software-Kategorien
Auf den Erfolg von NDS aufbauend, will
Novell in neue Software-Gefilde vorstossen. Innerhalb der nächsten eineinhalb Jahre sollen Produkte für die E-Commerce-Infrastruktur, Sicherheit (Identitätskontrolle und Verschlüsselung), Caching und Netzwerkverwaltung auf den Markt geworfen werden. Besonders viel Hoffnung setzt Novell auf die Internet-Caching-Software ICS, die an Compaq und
Dell lizenziert wurde und bald hinter jedem Router-Segment im Netzwerk und vor jedem Webserver stehen soll.
Novell Schweiz wächst um 38 Prozent
Adrian Humbel, Leiter von
Novell Schweiz spricht ebenfalls von «einem der besten Quartale». Humbel: «Unser Wachstum gegenüber dem Vergleichsquartal betrug 38%. In der Schweiz konnten wir daher in diesem Quartal drei neue Stellen besetzen.» Auch für das laufende Quartal blickt Humbel optimistisch in die Zukunft: «Ich sehe keine Trendwende.» In der Schweiz waren Netware 5, Zenworks, NDS für NT, der Bordermanager und Groupwise am gefragtesten. Novell scheint also hierzulande im Markt für Internet-Applikationen wie Firewalls, Caching und Virtual Private Networks mit dem Bordermanager Fuss zu fassen.
Ein weiterer Grund für Humbels Optimismus: «Unsere Produkte sind gut wie noch nie und, was in unserer Branche auch nicht ganz selbstverständlich ist, verfügbar!» Novell hätte eigentlich guten Grund, sich vor dem berühmten Jahr-2000-Loch zu fürchten, denn es sind ja meistens nicht die kleinen sondern eher grössere Firmen, die ihre Netzwerke auf NDS aufbauen. Welche Grossfirma wird in der zweiten Jahreshälfte auf einen neuen Verzeichnisdienst wechseln? Auch davon lässt sich Adrian Humbel nicht beeindrucken, denn buchhalterisch verteilt Novell die Einnahmen auf die ganze Dauer von Rahmenverträgen. Humbel: «Mit den meisten grossen Firmen haben wir Rahmenverträge abgeschlossen, welche zusätzlich zu den Initialkosten der Lizenzen auch Maintenance (Upgrade Protection etc.) enthalten. Diese Einnahmen werden auf die gesamte Vertragsdauer verteilt und dürfen nicht bei Bestellung ausgewiesen werden. Zudem bezieht sich dieser Einkaufsstop meistens nur auf Plattformen, nicht aber auf zusätzliche Services wie Bordermanager, Zenworks oder andere Lösungen.» (hc)