Akad und Digicomp kooperieren

Neue IT-Lehrgänge Informatiker und Wirtschaftsinformatiker FH

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/13

   

Die Zürcher Akad Holding AG und die Digicomp AG kooperieren im Bereich IT-Schulung: Akad-Digicomp bietet als erstes privates Schulungsinsititut der Schweiz den berufsbegleitenden Fachhochschullehrgang für Wirtschaftsinformatiker an. Die zur Akad-Gruppe gehörende Minerva führt neu die vom BBT (vormals Biga) anerkannte schulische Lehre Informatiker/in im Programm, eine Ausbildung, die es bislang nur als Lehre gab. Di -Ausbildung beginnt erstmals ab August, der Anmeldeschluss wurde verlängert, da noch nicht alle 20 Plätze der ersten Klasse vergeben sind. Die Lehrgänge zum Wirtschaftsinformatiker beginnen ab Oktober.
Die auf Fernunterricht spezialisierte Akad-Gruppe sichert sich durch die Kooperation den direkten Zugang zu den IT-Spezialisten und dem Web-based Training. Die Digicomp hingegen avanciert zu einer Fachhochschule und bekommt Zugang zum Fernunterricht-Know-how.

Reaktion auf mangelnde Lehrstellen und IT-Fachkräfte

Professor C.A. Zehnder von der ETH Zürich unterstützt die Initiative der beiden Bildungsinstitute. Die in der Schweiz besonders ausgeprägten Engpässe bei Informatik-Fachleuten erfordern seiner Ansicht nach unkonventionelle Massnahmen. Die Möglichkeiten liegen vor allem in der Zusammenarbeit von herkömmlichen Ausbildungsträgern (z.B. Akad, Minerva) und Spezialschulen (wie Digicomp). Laut Zehnder beträgt allein der Ersatzbedarf der heute in der Schweiz im Bereich Informatik tätigen 120’000 Personen jährlich circa 7’000. 1998 haben aber nur 850 eine Fachausbildung abgeschlossen.
Ausserdem besteht der Mangel an Nachwuchs über die Fachhochschulen, weil die Einführung der Berufslehre zu spät erfolgte und immer noch zu viele Lehrstellen fehlen. ETH und Universitäten bringen pro Jahr heute nur circa 400 Informatiker hervor. Zehnder: «Die Schweiz machte hier Fehler. Zwischen 1970 und 1980 wurde es uns an der ETH verboten, ein Informatik-Hauptstudium anzubieten.» Aus den genannten Gründen kann man nicht zwanzig Jahre warten, bis sich die Ausbildungssituation einpendelt. Hinzu kommt, dass in der Schweiz immer noch die Frauen bei Informatik-Profis extrem untervertreten sind, obwohl gerade dieses Berufsfeld für Frauen sehr attraktiv sein kann. (mh)


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