Quartalszahlen stimmen optimistisch

Die Quartalsergebnisse der IT-Konzerne lassen hoffen: Die Markterwartungen wurden grösstenteils erfüllt, und auch die Prognosen deuten auf eine wirtschaftliche Erholung hin.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2010/09

     

Die Quartalszahlensaison wurde Mitte Juli traditionell von Intel eröffnet. Die grossen Player im IT-Business haben zum grossen Teil gute bis sehr gute Ergebnisse präsentiert, einzig Cisco und IBM blieben beim Umsatz hinter den Erwartungen zurück. Auch die Forecasts aufs laufende Geschäftsjahr entsprachen den Schätzungen der Marktbeobachter zum grossen Teil. Für Enttäuschungen sorgten einzig Amazon und
Google; hier hatten sich die Analysten deutlich mehr erhofft.
- Mit Spannung erwartet wurden die Ergebnisse von Apple: Mit einem Umsatz von 15,7 Milliarden Dollar präsentierte die iPhone-Company das beste Quartalsergebnis der Firmengeschichte. Dazu gelang es Apple, den Gewinn um beachtliche 78 Prozent auf 3,25 Milliarden Dollar zu steigern. Zum Top-Resultat trugen insbesondere die 8,4 Millionen verkauften iPhones wie auch die über 3,2 abgesetzten iPads bei.


- Ein gemischtes Bild präsentierte hingegen Cisco: Zwar übertraf der Gewinn die Analysten­erwartungen, doch lag der Umsatz unter den Schätzungen der Marktauguren, und auch beim Ausblick gab das Unternehmen eine eher verhaltene Prognose ab.



- Dell, drittgrösster PC-Hersteller der Welt, lieferte sowohl bei Gewinn und Umsatz als auch beim Ausblick Zahlen, welche die Markterwartungen übertrafen. Allerdings zeigten sich die Marktbeobachter enttäuscht über die realisierte Bruttogewinnmarge.


- Für gute Stimmung sorgte hingegen EMC: Der Speicherspezialist konnte den Gewinn gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 24 Prozent auf 426 Millionen Dollar steigern, womit die Analystenerwartungen getoppt wurden. Obwohl auch die Prognose fürs gesamte Geschäftsjahr angehoben wurde, hatten sich die Marktauguren aber mehr erhofft.


- Auch bei Hewlett-Packard wurden die Erwartungen der Analysten erfüllt oder übertrafen diese sogar. Allerdings zeigten sich die Anleger davon wenig beeindruckt; zu gross waren die Sorgen um den Rücktritt von Konzernchef Mark Hurd.


- IBM präsentierte ein gemischtes Bild: Zwar wurde mit einem Quartalsgewinn von 3,4 Milliarden Dollar die Analystenerwartungen übertroffen, doch enttäuschte Big Blue beim Umsatz wie auch beim Ausblick.


- Prozessormulti Intel überraschte die Analystenriege mit einem Gewinn von 2,89 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 10,8 Milliarden Dollar auf der ganzen Linie. Die Q2-Zahlen wie auch der erfreuliche Ausblick für den weiteren Geschäftsverlauf sorgten für gute Laune auf der Anlegerseite.


- Eher enttäuschend präsentierten sich hingegen die Zahlen von Nokia: Der Gewinn brach im Q2 um 40 Prozent auf 380 Millionen Euro ein; beim Umsatz von 10 Milliarden Euro resultierte immerhin ein Plus von einem Prozent. Da der Markt noch mit viel mieseren Zahlen gerechnet hatte, konnten die Titel dennoch zulegen.

- Bereits Ende Juni lieferte Adobe die Zahlen für das am 4. Juni abgelaufene Geschäftsquartal. Der Grafikspezialist erzielte einen Gewinn von 943 Millionen Dollar bei einem Umsatz in Höhe von 943 Millionen Dollar. Mit den Ergebnissen wurden die Analystenerwartungen getoppt und auch der Ausblick wurde positiv aufgenommen.


- Ebenfalls für Freude sorgte Microsoft: Die Q2-Zahlen des Softwarekonzerns übertrafen sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn die Erwartungen der Marktauguren deutlich. Zum positiven Ergebnis trugen erwartungsgemäss die starken Verkäufe von Windows 7 bei.



- Im jüngsten Geschäftsquartal von Oracle, das bereits am 31. Mai endete, resultierte gegenüber dem Vorjahr ein um 25 Prozent höherer Quartalsgewinn von 2,36 Milliarden Dollar bei einem Umsatz von 9,51 Milliarden Dollar. Die Oracle-Titel reagierten positiv auf die Quartalszahlen, zumal damit die Erwartungen der Markt­beobachter übertroffen wurden.


- Europas grösster Software-Hersteller SAP konnte im 2. Quartal einen Umsatz- und Gewinnsprung verzeichnen. Dazu hob die Firma die Prognosen fürs laufende Geschäftsjahr an, allerdings hatten die Analysten einen optimistischeren Ausblick erwartet.

- Das weltweit grösste Online-Versandhaus Amazon enttäuschte im Q2 auf der ganzen Linie: Die Analysten hatten bei Gewinn und Umsatz wie auch beim Ausblick mit deutlich mehr gerechnet.


- Anders als Amazon vermochte das Online-Auktionshaus Ebay positiv zu überraschen. Sowohl Gewinn wie Profit lagen über den Analysten-Prognosen. Einzig die infolge von Wechselkurseinbussen nach unten revidierte Prognose fürs gesamte Geschäftsjahr trübte ein wenig die Stimmung.



- Google konnte im Q2 Umsatz wie Gewinn um beachtliche 23 Prozent steigern, doch genügte dies den Börsianern nicht, die
im Schnitt mit mehr gerechnet hatten. Nichtsdestotrotz lieferte Google mit 6,82 Milliarden Dollar den grössten Quartalsumsatz der Firmengeschichte.

Schweizer Zahlen

In der Berichtsperiode legten auch die Schweizer Telcos Sunrise und Swisscom ihre Zahlen vor. Sunrise erzielte im ersten Halbjahr 2010 einen Umsatz von 995 Millionen Franken, womit gegenüber Vorjahr ein Plus von 2,2 Prozent realisiert werden konnte. Beim Reingewinn von 116 Millionen Franken resultierte ein Wachstum von knapp 53 Prozent. Zur positiven Entwicklung beigetragen hat insbesondere der Mobilfunkbereich, allein hier konnten in den ersten sechs Monaten des Jahres 82‘000 neue Kunden hinzugewonnen werden. Während die Sunrise Zahlen positiv überraschten, musste Konkurrent Swisscom beim Gewinn massive Einbussen in Kauf nehmen. Der Profit sank im ersten Halbjahr gegenüber Vorjahr um 14,4 Prozent, wobei dafür insbesondere Rückstellungen für das Tohuwabohu bei der italienischen Tochter Fastweb verantwortlich zeichneten. Beim Umsatz von 5,95 Milliarden Franken konnte ein Plus von 0,5 Prozent erzielt werden.


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