Der Ehrgeizige - Jörg Hofmann, Dimension Data

Jörg Hofmann ist seit Januar dieses Jahres Country Manager bei Dimension Data. Für ihn ist Arbeit nicht einfach Arbeit, sondern etwas was Spass macht. Mit Leib und Seele setzt er sich ein. Kraft und Energie findet er immer wieder bei seiner Familie und bei Ausdauersportarten wie dem Biken.

Artikel erschienen in IT Reseller 2007/08

   

Braun gebrannt sitzt er da und erzählt von seinem Wechsel zu Dimension Data, dem auf IT-Lösungen spezialisierten Unternehmen. Jörg Hofmann ist seit Januar dieses Jahres der Country Manager Schweiz. Seine Augen funkeln wachsam: «Ich wollte eine spannende Herausforderung, und mit Dimension Data kam ich schon zu Zeiten Avayas in Kontakt.» Er erlebte diese Firma als sehr professionell, und so ergab es sich, dass er zu ­Dimension Data wechselte. Jörg Hofmann wirkt kompetent und spricht schnell. Obwohl er zwölf Stunden am Tag arbeitet und praktisch 24 Stunden online ist, wie er sagt, ist seine Motivation für die Firma sichtlich spürbar. Seit 20 Jahren ist er in der Informa­tionstechnik und Kommunikation zu Hause. Unter anderem sammelte er Erfahrungen bei seinen Tätigkeiten als Regional Sales Manager bei Getronics, als Projektleiter, Product- sowie Key-Account- und Sales-Manager bei Firmen wie XMIT, 3Com, Adero, Netbit und zuletzt als Managing Director der Schweizer Niederlassung von Avaya.

Wachstum angestrebt

«Ich bin im Moment dabei, innerhalb der Firma Brücken zu bauen», erklärt er. Es gebe einen «Röschtigraben» und ein gewisses Misstrauen unter den Mitarbeitern der welschen und der deutschen Schweiz. Es sei das erste Mal, dass Dimension Data unter deutschschweizer Führung stehe, erzählt er weiter. Um diese Spannungen zu verringern, ja gar gänzlich zu beseitigen, möchte er einen kooperativen Führungsstil mit den Mitarbeitern pflegen und eine offene Informationspolitik betreiben. Davon verspreche er sich ein gestärktes Unternehmen, das auf dem Markt wachsen könne.
Sein Feingefühl für die Belange der Mitarbeiter oder seiner Kunden verdankt Hofmann nicht zuletzt seinen praktischen Erfahrungen. In einer Elektrikerlehre sammelte er sein erstes Wissen. «Ich habe Kabel auf der Baustelle verlegt. Es war naheliegend, dass ich in diesen Bereich hineinrutschte, da mein Vater ein Elektroinstallationsunternehmen besass», so Hofmann weiter. Später vertiefte er sein Wissen durch eine Ausbildung zum Elektroingenieur am Abendtechnikum sowie zum Executive MBA. Dass er immer in der Praxis verankert war, auch während der Ausbildung, habe ihm sehr geholfen nicht den Anschluss zu verlieren.

Ehrgeizige Ziele

Für Jörg Hofmann ist Arbeit nicht ein Muss, für ihn ist sie Berufung. «Ich arbeite mit Leib und Seele. Mein Job macht mir Freude», erklärt er. Dadurch sei er auch motiviert und ambitioniert, Dimension Data in der Schweiz weiter auszubauen. «In drei Jahren möchte ich die Mitarbeiterzahl verdoppeln», so Hofmann. Jetzt zählt das Unternehmen 80 Mitarbeiter.
«Wir werden Neukunden überzeugen können, da wir über einen enor­men Erfahrungsschatz vor allem in unserer Kernkompetenz IP-Telefonie sowie in der Projektleitung verfügen», meint er. Hofmann führt häufig auch selber Kundengespräche. Er lässt sich von seinen Key Account Managern Termine vereinbaren oder begleitet diese. Er geht so auf Tuchfühlung mit den Kunden und findet raus, was diese so beschäftigt. Einer der Hauptkunden ist Novartis. Für den Pharmariesen ist Dimension Data im Bereich Security tätig. Weitere Kunden sind Nestlé, Roche, aber auch Telekommunikationsfirmen wie Orange, Swisscom und Sunrise. «Mit Orange arbeiten wir im Bereich Contact Center zusammen und bei Swisscom und Sunrise im Bereich Security», so der Dimension-Data-Chef, «in Zukunft möchten wir uns aber noch vermehrt im Finanzsektor etablieren.»

Mitarbeiter gesucht

Natürlich sind solche Ziele nicht ohne entsprechendes Know-how zu erreichen. «Wir kommen an unsere Mitarbeiter mittels Beziehungen,» erklärt Hofmann. So hat er kürzlich der Swiss­com fünf Netzwerkspezialisten ausgespannt. Er sei sich bewusst, dass in der Schweiz zurzeit ein Mangel an ­Informatikfachleuten, speziell auch im Bereich Netzwerk, herrsche. Dazu meint er: «Die IT-Branche ist sehr hektisch, und die Leute müssen sehr flexibel sein. Dazu kommt noch ein Lohn, der diesen Anforderungen nicht immer entspricht. Das motiviert viele nicht.» Deshalb versucht er den Angestellten etwas zu bieten, damit sie bleiben oder sich überhaupt bei der Firma bewerben. «Wir bieten unseren Mitarbeitern ein spannendes und multikulturelles Umfeld an. Sie können sich hier weiterbilden und an einem Austausch-Programm mit der Muttergesellschaft in Südafrika teilnehmen. Somit kommen unsere Angestellten zu neuen Erfahrungen.» Jörg Hofmann weiss, dass der Erfolg einer Firma stark vom Engagement der Mitarbeiter abhängt. Deshalb sei es wertvoll in Angestellte zu investieren.

Wenig Zeit für Familie

Dass neben so viel Engagement wenig Zeit für die Familie bleibt, ist klar. «An den Wochenenden bin ich grundsätzlich erreichbar, ausser in den ­Ferien», erzählt Hofmann, «da stelle ich das Handy aus und frage nur noch täglich meine E-Mails ab.» Dass er viel arbeitet, ist ihm bewusst: «Wenn man mich nach einer Work-Life Balance beurteilen müsste, dann würde diese ziemlich schlecht ausfallen.» Laufend informiert er sich durch Quellen aus der Forschung, über das Internet oder studiert Finanzmitteilungen, um auf dem aktuellsten Stand zu sein. Dennoch kann er sich gut erholen und ist immer wieder voll motiviert, um seine Aufgaben wahrzunehmen. (de)

Jörg Hofmann

Jörg Hofmann (41) ist verheiratet und Vater einer Tochter. Er lebt mit seiner Familie in Münsingen bei Bern. Da er unter der Woche drei Tage in Kloten arbeitet, übernachtet er hin und wieder in Zürich. Er ist häufig unterwegs, um Kundenbesuche zu machen.
In der spärlichen Freizeit betreibt er gerne Ausdauersportarten wie Joggen oder Mountain-Bike-Fahren, manchmal auch Golf oder Tennis. «Ich bin gerne in Bewegung», erklärt er.
Seine ersten Führungserfahrungen sammelte er im Militär als Feldweibel. «Es ist keine einfache Aufgabe, 20jährigen Jungs Gehorsam beizubringen», erzählt er. ­Davon habe er enorm profitieren können. Jörg Hofmann glaubt, dass es für ihn wertvoll war, von einer Lehre als Elektriker zum Manager aufzusteigen. «Ich verstehe die ­Seite des Angestellten und die ­Seite des Managers.» Das helfe bei der Lösung von Problemen im Betrieb. Daneben schwört er aber vor allem auf das direkte ­Gespräch mit Kunden, um so bessere Dienstleistungen bei seinen Kunden zu erbringen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER