Apple und Adobe «on the Road»


Artikel erschienen in IT Reseller 1999/09

   

Adobe und Apple veranstalten im Juni im deutschsprachigen Raum eine Roadshow zum Thema «Digitaler Publishing-Workflow». Der Grund: Beide Firmen möchten neue Produkte im Grafikmarkt situieren. Apple forciert die G3-Recher, die zur Zeit mit einer Sonderaktion unter die Leute gebracht werden (vergl. Kasten). Adobe setzt auf das neue Layout-Programm InDesign als Ergänzung ihrer Grafiksuite.
Mit PageMaker hatte Adobe im professionellen Markt gegen Quark wenig Chancen. Noch immer steht Pagemaker - nicht unbedingt zu Recht - vielerorts im Ruf eines Amateur-Werkzeugs. Mit dem Anspruch, «mit InDesign Bertholdqualität auf den Desktop zu bringen», zielt Adobe jetzt klar auf die Profis der Druckvorstufe. Da kommt das Zusammenspiel mit Apple gerade recht. Peter Dewald, Geschäftsführer Apple Deutschland: «Der Macintosh war in Verbindung mit Adobe-Software-Lösungen immer ein Garant für gute Arbeitsbedingungen. Mit den Power-Macintosh-G3-Systemen bietet Apple den Kunden jetzt eine ideale Hardware-Plattform für das digitale Publizieren.»

Keine Aufholjagd

InDesign geht in Bezug auf den Qualitätssatz in vielen Bereichen über das hinaus, was XPress zur Zeit zu bieten hat. Erstaunlicherweise gehen die Reaktionen von Qark aber nicht in Richtung Aufholjagd, sondern versprechen mit einer neuen Xpress-Version in erster Linie eine Optimierung des Workflows. Damit fokussiert Quark auf integrierte Redaktions- und Verlagslösungen, ein Bereich, in dem Adobe noch wenig Konkretes zu bieten hat. Adobe spricht zwar ebenfalls von Integration und will diese bei der Roadshow auch demonstrieren. Gemeint ist damit jedoch wohl eher die nahtlose Zusammenarbeit der verschiedenen Anwendungen am Arbeitsplatz.
Bis zu einem gewissen Grad bestätigt Frank Steinhoff, Geschäftsführer bei Adobe Deutschland, diese Einschätzung, wenn er sagt: «Adobe Systems hat als einziger Hersteller eine komplette Software-Palette für das professionelle Publishing. Diese Produkte bieten untereinander eine optimale Integration, wobei Adobe Acrobat und das PDF-Format die technische Spange bilden.»
Adobe dürfte sich vorerst auf den kreativen Teil der Publishing-Branche konzentrieren, wo bereits Photoshop und lllustrator gut etabliert sind. Allein schon der Name deutet darauf hin, dass InDesign mehr auf die Designer als auf die Redaktionen mit ihren arbeitsteilig strukturierten Produktionsprozessen zielt. Das kreativ und intuitiv zu handbabende LayoutWerkzeug InDesign dürfte — zumindest in einer ersten Phase — vor allem bei Grafikern und typografischen Gestaltern Eingang finden.

Präsentation in der Schweiz


Am 25. Juni macht die Roadshow in der Schweiz im World Tade Center in Zürich halt. In Vorträgen und Demonatrationen aus Theorie und Praxis wollen die Veranstalter Perspektiven aufzeigen, wie sich ganze Arbeitsabläufe mit Apple-Hard- und Adobe-Software gewinnbringend implementieren lassen. Die Teilnehmer lernen dabei alle Arbeitsschritte von der Eingabe mit Digitalkamera oder Scanner über die Verarbeitung bis zum Proofprint kennen. (fis)


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