Kabel-Karussell

Von Christoph Hugenschmidt, Chefredaktor IT Reseller

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/09

   

In den letzten zwei Wochen hat sich das Investitions-Karussell wieder ganz schön schnell gedreht. Microsoft steckt 600 Millionen Dollar in Nextel, ein US-Mobiltelefonie-Anbieter und fünf Milliarden in AT&T. Diese wiederum postete sich zwei amerikanische Kabel-TV-Netzwerke und bezahlte dabei fast 5000 Dollar pro verkabelten Haushalt. Microsoft führt auch noch Kooperationsverhandlungen mit der deutschen Telekom und der britischen Cable and Wireless, welche ihrerseits versucht, den japanischen Carrier IDC für 344 Millionen Pfund zu übernehmen. Auf dem Nebenschauplatz Irland wurde letzte Woche der Kabel-TV Anbieter Cablelink für 438 Millionen Pfund an den US-Carrier NTL verkauft. Die Liste der erfolgten oder angekündigten Übernahmen liesse sich beliebig verlängern.
Worum gehts? Jeder der grossen Konzerne versucht, eine möglichst grosse Anzahl von Anschlüssen in die Haushalte – seien es Telefonleitungen oder TV-Kabel – zusammenzuraffen. Denn über diese Anschlüsse wird das Big-Business der Zukunft, E-Commerce, laufen.
Übrigens: Nimmt man den Preis, den AT&T pro Kabel-Anschluss bezahlt, kommt man für die hiesige Cablecom auf einen Wert von ungefähr neun Milliarden Franken! Demnächst in diesem Theater: «Klingelnde Kassen».
Christoph Hugenschmidt


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