«Microsoft will Internet beherrschen»: Das meint die US-Marktforschungsfirma Giga nach dem Einkauf als grösster Einzelaktionär bei AT&T, womit sich MS die Pole-Position im US-Kabelnetz gesichert habe. Mit dem Kauf der Telekomfirmen MediaOne und TCI (Haupteigner des Highspeed-Internetanbieters @Home Network) ist AT&T zum grössten Kabelnetzbetreiber in den USA avanciert. Giga: «Im Netz wird künftig Windows CE eingesetzt. MS wird die Basissoftware im US-Kabelmarkt gleich dominieren wie heute den PC-Softwaremarkt.» Bill Gates verneinte derweil an einer US-Tagung, dass seine Firma ein Telekomunternehmen werden wolle. Die neuen Märkte sollen aber vorangetrieben werden.
Internet World 99 in Berlin zu Ende: Die deutsche Internet-Messe meldete zum Abschluss 20’000 Besucher (5000 weniger als die Zürcher iEX). Die Messe hat nach eigener Aussage nun den Wettstreit gegen die gleichzeitige und gleichnamige Konkurrenzmesse in Frankfurt gewonnen.
CIH-Klon: Fachleute haben eine DOS-Weiterentwicklung des Tschernobyl- oder CIH-Virus entdeckt, der deutlich gefährlicher sein soll und Antivirenprogrammen besser entkommen kann. Der Virus «Emperor» ist allerdings bisher kaum aufgetaucht.
Microsoft-Prozesse ab Juni: Die Verhandlung im Prozess der US-Regierung gegen MS soll am 1. Juni wieder aufgenommen werden, entschied jetzt das Gericht. Über die Antitrust-Klage von Bristol Technology wird am 2. Juni weiterverhandelt.
Software-Support gefragt: Die Nachfrage nach Software-Support ist im letzten Jahr um 14% auf 22 Mrd. Dollar gestiegen, so eine Studie von IDC. Dieses Wachstum soll bis 2003 bleiben. Heute entfallen 10 Mrd. auf die USA und 7 Mrd. auf Westeuropa.
Bill Gates hat einen Sohn: Der Microsoft-Chef und seine Frau Melinda haben ihrer dreijährigen Tochter Jennifer einen Bruder namens Rory John zugesellt. Die Presseverlautbarung in gewohntem Microsoftianisch: «Bill und Melinda sind aufgeregt darüber, erneut Eltern zu sein».
Gratis-Internet mit Sega: Sega will mit der Lancierung ihrer Spielkonsole «Dreamcast» im September in Europa dazu passend einen kostenlosen Internet-Zugangsdienst anbieten. Realisierungshilfe soll von British Telecom und ICL kommen.
Verschlüsselte Gratis-E-Mails: Die US-Firma Hush Communications hat einen neuen, anonymen Gratis-E-Mail-Dienst lanciert, der den Austausch verschlüsselter E-Mails ermöglicht. Sie werden auf dem Benutzerrechner mittels Java mit 1024-Bit chiffriert.
Telefonieren via Kabel-TV-Netz: AT&T will in Kalifornien erstmals einen Telefondienst via Kabel-TV-Netz anbieten, vorerst versuchsweise. Die Kunden sollen telefonieren können wie bisher und auch ihre Nummer behalten.
E-Mail-Betrug: In den USA versandten Betrüger zahlreiche Mails, in denen eine angebliche Porno-Bestellung und eine Belastung der Kreditkartennummer «bestätigt» wurde. Bei Fragen solle man anrufen. Der Trick: Die Nummer war kostenpflichtig.
Personalisierung durch Witze: Die Universität von Berkeley hat ein einfaches neues System entwickelt, um Internet-Benutzer vordefinierten Profilen zuzuordnen: Sie zeigt ihnen diverse Witze und lässt sie wählen (shadow.ieor.berkeley.edu/humor).