Das meinen National- und Ständeratskandidaten zur Digitalisierung
Quelle: parlament.ch

Das meinen National- und Ständeratskandidaten zur Digitalisierung

Der Digitalisierungsmonitor 2019 von Swico zeigt, wie die Schweizer Politiker zur Digitalisierung stehen. Allerdings haben nicht einmal ein Fünftel der angefragten Parlamentskandidaten alle Fragen beantwortet. Jene, die an der Befragung teilgenommen haben, sehen mehr Chancen als Risiken.
25. September 2019

     

Wie stehen die Schweizer Politiker zum Thema Digitalisierung? Um dies herauszufinden, hat Swico im Vorfeld der Eidgenössischen Wahlen 2019 in Zusammenarbeit mit der Online-Wahlhilfe Smartvote, der Berner Fachhochschule BFH, der Universität Zürich und der Universität Genf den "Digitalisierungsmonitor 2019" lanciert. Neben vier Fragen zur Digitalisierung, die auch im Smartvote-Standardfragebogen auftauchen und von 78 Prozent der Kandidaten beantwortet wurden, konnten die Kandidaten in einer Zusatzumfrage ihre Positionen zu verschiedenen Digitalisierungsthemen kundtun – diese Gelegenheit haben jedoch nur 18 Prozent der angefragten National- und Ständeratskandidaten wahrgenommen. Genauer gesagt: 21 Prozent der Männer und 13 Prozent der Frauen. Swico-Präsident Andreas Knöpfli stellt dazu fest: "Frauen müssen mehr für die Digitalisierung sensibilisiert werden. Wir müssen den Frauenanteil in MINT-Fächern forcieren und Frauen in allen Bereichen gezielt fordern."

Grundsätzlich sehen alle Parteien bei der Digitalisierung eher Chancen als Risiken und beurteilen die Auswirkungen positiv. Frauen sind tendenziell skeptischer als Männer. Am positivsten gestimmt wurde bei den grossen Parteien FDP mit 81 Prozent und Glp mit 75 Prozent. Am höchsten ist der Anteil der Skeptiker bei den Grünen mit 14 Prozent.


Neue Kandidaten scheinen insgesamt digital affiner zu sein als die Bisherigen. Mehrheiten in allen Parteien stimmen den Aussagen zu, dass die Digitalisierung den Wohlstand sichert, dass sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördert und dass die Qualität der Arbeit zunimmt. Fast unisono unterstützen die Parteien zudem die Aussage, dass die Digitalisierung den Zugang zu Wissen und Bildung erleichtert. Das vollständige Affinitäts-Rating aller Kandidaten und Kandidatinnen findet sich auf der Swico-Website als Link zu einer Excel-Tabelle.
Befragt zu den Auswirkungen der Digitalisierung auf die Wirtschaft geben die FDP-Kandiaten das positivste Bild ab, während die Grünen sich am skeptischsten zeigen. Die Skepsis bezieht sich vor allem auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und den Arbeitnehmerschutz. Es verwundert demnach nicht, dass die Kandidaten der FDP und GLP mehr Tempo bei der Digitalisierung wünschen. Bei der SVP sind die Kandidaten deutlich zurückhaltender, sie wollen am seltensten das Tempo erhöhen.


Bei den zu treffenden Massnahmen gehen die Meinungen auseinander. Die Mehrheit der Kandidaten findet, dass in der Volksschule in Sachen ICT-Kompetenzen zu wenig bis viel zu wenig getan wird. Ausser der SVP befürworten alle Parteien Umschulungsmassnahmen als Reaktion auf die Veränderungen. Das bedingungslose Grundeinkommen findet dagegen nur bei SP und den Grünen Zustimmung. Die Besteuerung von Hardware und Software ("Robotersteuer") wird von SP und Grünen klar begrüsst und von FDP und SVP klar abgelehnt. CVP, Grünliberale und BDP sind hier gespalten. SP, Grüne, CVP und BDP wünschen sich eine stärkere Regulierung von Online-Vermittlungsgeschäften wie Airbnb oder Uber, FDP und GPL sind dagegen, wobei Junge sich deutlich weniger für Regulierung aussprechen.
(ubi)


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