Langsamer CE-Vorstoss von EMC

Vor knapp einem Jahr lancierte EMC sein erstes NAS-Produkt für den Endkonsumenten-Markt. Seither ist noch nicht viel nachgekommen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/21

     

Storage-Riese EMC hatte im Dezember letzten Jahres angekündigt, mit einer Produktlinie im Network-Attached-Storage-Bereich für den Endkonsumenten an den Start zu gehen. Die NAS-Box «Lifeline OEM» wird in der Schweiz seit Anfang des Jahres ausschliesslich über OEM-Partner vertrieben. Als einer der Partner, der das Produkt als Bundle mit seinen Produkten anbietet, konnte Intel gewonnen werden. Mit der Übernahme von Iomega durch EMC diesen Frühling ist ein weiterer Partner für das Homestorage-Angebot an Bord. Iomega soll künftig den Kern einer neuen EMC-Sparte für Endverbraucher und kleine Unternehmen bilden.

«Erst am Anfang»

Zur Frage, wie es Ende dieses Jahres um das CE-Projekt bestellt ist, hielt sich Daniel Renggli, Marketing- und Kommunikationschef bei EMC Schweiz, diplomatisch bedeckt. «Wir haben im CE-Bereich erst angefangen», so Renggli. «Ich bin aber sicher, dass es der Anfang von einem weiteren Erfolg für unser Unternehmen ist.» Lifeline galt als erstes Produkt einer ganzen Familie von Consumer-Geräten, die EMC lancieren will. Bis dato ist der Familienzuwachs allerdings noch ausgeblieben. Zumindest was den Online-Backup-Dienst für Privatanwender «Mozy» betrifft, kann EMC durchaus auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken: Während der Dienst Ende 2007 rund 400’000 Nutzer zählte, sind es laut Renggli mittlerweile 900’000, davon 25’000 kleine Unternehmen. Im aktuellen Life-Test unserer Schwesterzeitschrift «InfoWeek» kam «Mozy» nach Swissvault auf den zweiten Platz. Das Produkt überzeugte bei Funktionalität und Bedienung und schnitt beim Preis/Leistungs-Verhältnis sogar besser als der Sieger ab.

Trend Saas

EMC hat unterdessen unter dem Namen Decho Corporation soeben eine Tochtergesellschaft gegründet. Der neue Ableger setzt sich aus den im September 2007 und Februar 2008 übernommenen Firmen Pi Corporation und Mozy zusammen. Decho (von «Digitales Echo» abgeleitet) fokussiert sich auf Produkte und Services zum Schutz und Management von persönlichen, digitalen Daten von Privatanwendern. Decho wird den Online-Backup-Service Mozy vermarkten sowie neue cloudbasierte Services entwickeln. Ziel ist es, dem Endanwender Lösungen zu bieten, die ihm helfen, die Kontrolle und die Übersicht über persönliche Daten zu behalten und diese effektiv zu verwalten. Zu Trends befragt, antwortet Renggli wie folgt: «Ich bin überzeugt, dass sich bei Storage, insbesondere dem Back-up von Daten, Dokumenten und digitalen Bildern im Heimanwenderbereich, Software-as-a-Service durchsetzen wird.» Die Bandbreiten seien heute gegeben, die Kosten sehr attraktiv und mehr und mehr Heimanwender seien sich bewusst, dass ein Backup ihrer Daten nur sicher sei, wenn dieses ausserhalb der eigenen vier Wände erfolge, so Renggli. (Susann Klossek)


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