Mit der neuen Agentic AI Foundation (AAIF) verfolgt die
Linux Foundation nach eigenen
Angaben das Ziel, die nächste Generation von KI-Systemen – sogenannte agentenbasierte KI, also Systeme, die selbständig Aufgaben ausführen und mit Tools und Diensten sprechen – auf eine neutrale, transparente Basis zu stellen. Statt dass jeder Anbieter seine eigenen, geschlossenen Schnittstellen baut, sollen sich Hersteller, Open-Source-Projekte und Unternehmen auf gemeinsame Protokolle und Werkzeuge stützen können.
Kern der neuen Stiftung sind drei bereits existierende Projekte: Das von
Anthropic entwickelte Model Context Protocol (MCP) diene als Standard-Protokoll, mit dem KI-Modelle sicher auf Werkzeuge, Datenbanken und Anwendungen zugreifen können. Goose, ein von Block veröffentlichtes Open-Source-Framework, biete eine Umgebung, in der sich solche KI-Agenten mit Sprachmodellen und Tools aufbauen und ausführen lassen. Agents.md von
OpenAI definiere eine einfache, Markdown-basierte Datei, in der Projekte festhalten, wie sich KI-Coding-Agenten in einem Repository verhalten sollen – etwa welche Build-Schritte nötig sind oder welche Besonderheiten ein Projekt hat.
Nach Angaben der Agentic AI Foundation werden MCP, Goose und Agents.md bereits heute von zahlreichen Entwicklern, Open-Source-Projekten und grossen Cloud-Anbietern eingesetzt. Durch die Einbettung in eine herstellerneutrale Stiftung sollen diese Komponenten langfristig offen, interoperabel und gemeinschaftlich gesteuert bleiben, statt von einzelnen Firmen kontrolliert zu werden.
Zu den Mitgliedern der neuen Stiftung zählen laut Ankündigung grosse Technologiekonzerne wie
Amazon Web Services,
Anthropic, Block, Bloomberg,
Cloudflare,
Google,
Microsoft und
OpenAI sowie zahlreiche weitere Unternehmen aus Cloud-, Software- und Open-Source-Umfeld. Die AAIF will zudem mit Events wie dem MCP Dev Summit eine Community rund um agentenbasierte KI aufbauen und Entwicklern eine zentrale Anlaufstelle für Standards, Implementierungen und Best Practices bieten.
(dow)