Die Hardware-Hersteller kämpfen mit den Kosten für Speicherkomponenten – und das schlägt nun auch auf die Preise für Server und PCs durch. Wie "The Register" unter Verweis auf Quellen aus der Lieferkette
meldet, planen Hersteller wie
Dell,
HP und
HPE Preiserhöhungen von 15 Prozent für Server und von rund 5 Prozent für PCs. Selbst Lenovo soll demnach die Preise nach oben schrauben, obwohl der Hersteller seine Lager zuletzt bis unter die Decke mit Speicherkomponenten gefüllt hat ("IT Reseller"
berichtete).
"Wir haben noch nie eine solche Kostenentwicklung erlebt", zitiert "The Register" Dell-COO Jeff Clarke. "Die Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem." Ein Sprecher des Herstellers dementierte die Pläne Preiserhöhung wiederum nicht und erklärte, das Unternehmen ergreife "bei Bedarf gezielte Preismassnahmen". Gleichzeitig wolle man die Lieferfähigkeit sicherstellen.
"Es gibt einen beispiellosen Kostenanstieg in der gesamten Branche, insbesondere bei Speicher und SSDs", bestätigte auch Marco Andresen, COO der Intelligent Devices Group von
Lenovo. "Der Kostenanstieg selbst ist dramatischer als üblich – mehr als jeder einzelne Akteur abfedern kann."
Analysten gehen für DRAM aktuell von Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich aus. Grund ist die hohe Nachfrage, die sich aus dem Auf- und Ausbau von KI-Rechenzentren ergibt, auf den sich viele Speicherhersteller konzentrieren. Beispielsweise hat Micron Ende vergangener Woche gemeldet, die Consumer-Marke Crucial einzustellen, um sich ganz auf Enterprise-Kunden und KI-Systeme konzentrieren zu können (hier lesen Sie
mehr).
Matt Eastwood, Senior Vice President of Research bei IDC, erklärte gegenüber "The Register", dass die Lieferanten zwar Erfahrung im Umgang mit volatilen Komponentenpreisen haben, das Ausmass der aktuellen Entwicklungen auf dem Speichermarkt jedoch "einzigartig" sei. Ob es sich um einen langfristigen Trend oder lediglich eine kurze Spitze handelt, lässt sich aktuell kaum absehen.
(sta)