SSIS 2025: Wachstumserwartungen positiv
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SSIS 2025: Wachstumserwartungen positiv

Schweizer Softwareunternehmen sind Vorreiter bei neuen Arbeitsformen und nutzen mehrheitlich für die Softwareentwicklung KI-Tools – zwei Ergebnisse des Swiss Software Industry Survey 2025.
27. Oktober 2025

   

Die diesjährigen Ergebnisse des Swiss Software Industry Survey (SSIS) liegen vor. Der Bericht informiert 2025 bereits zum elften Mal über Kennzahlen zu Umsatz und Mitarbeiterentwicklung der Schweizer Softwareindustrie. Die Studie wird von der Abteilung Information Engineering am Institut für Wirtschaftsinformatik der Uni Bern, Sieber & Partners und dem Branchenverband Swico durchgeführt. In diesem Jahr steht der Wandel der Arbeitswelt im Fokus.

Schweizer Softwareunternehmen gehören demnach zu den Vorreitern bei neuen Formen der Zusammenarbeit. Viele Unternehmen sind dezentral organisiert und arbeiten mit flachen Führungsstrukturen. Mitarbeitende erhalten so einen grossen Handlungsspielraum – müssen aber auch eine starke Eigenverantwortung beweisen. Eine ausgeprägte menschenzentrierte Kultur auf Basis von Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung sei für die Branche charakteristisch – besonders bei kleineren Firmen. Allerdings: Lohnfragen werden weiterhin traditionell geregelt und weitgehend vom Management bestimmt. Und in grösseren Unternehmen sind formale Abläufe stärker ausgeprägt.


Letztes Jahr stand die Nutzung von KI in der Softwareindustrie im Zentrum der Studie. In diesem Jahr hat sich die KI-Nutzung verdoppelt. Mehr als 80 Prozent der Schweizer Softwareunternehmen setzen in der Softwareentwicklung KI ein. Dabei überlassen mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen (52,5 %) ihren Mitarbeitenden die Wahl der KI-Tools – bei klassischen IT-Tools fällt die Entscheidungsfreiheit mit 36,9 Prozent deutlich geringer aus.
Auch wenn die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und Kunden bei den Schweizer Softwareunternehmen steigt, haben Umsatz und Profit bisher nicht wirklich zugenommen. Auch dabei fällt allerdings auf, dass Firmen sich besonders positiv entwickeln, die neue Formen der Zusammenarbeit aktiv fördern und auf Eigenverantwortung und Kompetenzentwicklung setzen.

Die Studie gibt auch Auskunft über allgemeine Kennzahlen. So bleiben die Wachstumserwartungen der Schweizer Softwareunternehmen einmal mehr positiv: sie erwarten für 2025 ein Plus von 4,3 Prozent und für 2026 ein Wachstum von 9 Prozent. Rückblickend lag die EBIT-Marge allerdings auch 2024 unter 10 Prozent, was dem Niveau der Vorjahre entspricht. Zugenommen hat 2024 dagegen die Fluktuation in der Schweizer Softwarebranche. So haben 15,1 Prozent der Mitarbeitenden ihr Unternehmen verlassen. Im Vorjahr 2023 waren es nur 8,6 Prozent. Am höchsten war die Fluktuationsrate bei Beratungsunternehmen, nämlich 19,8 Prozent. Erfasst wurden dabei sowohl freiwillige Kündigungen als auch Entlassungen.


Auch das Exportgeschäft der Schweizer Softwareindustrie ist 2024 weiter gestiegen. Die Auslandsumsätze nahmen von 7,5 Prozent im Vorjahr auf 11,1 Prozent zu und überschritten damit erstmals die 10-Prozent-Marke. Der wichtigste Exportmarkt blieb Deutschland. Auf die Schweiz bezogen, waren erneut Bund, Kantone und Gemeinden ein wichtiger Markt, der 18,6 Prozent des Branchenumsatzes ausmachte. Weitere Informationen zum SSIS 2025 liefert ein Blogbeitrag auf der Webseite von Swico. (ubi)


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