Vor nicht allzu langer Zeit hat
Intel Hyperthreading aus seinen CPUs verbannt. Die Core-Prozessoren der 15. Generation mussten auf das leistungssteigernde Feature verzichten – der Hersteller begründete dies 2024 anlässlich der Vorstellung der Lunar-Lake-Chips mit einer besseren Performance pro Fläche. Offenbar brachte der Verzicht aber mehr Nach- als Vorteile mit sich, sodass Intel nun eine regelrechte Kehrtwende vollzieht.
Anlässlich der kürzlichen Bekanntgabe der Quartalsergebnisse ("IT Reseller"
berichtete) gab Intel-CEO Lip-Bu Tan (Bild) bekannt, dass Hyperthreading, auch SMT genannt (Simultaneous Multi-Threading), in künftigen CPUs wieder zum Einsatz kommen soll. Dies dürfte für die kommende Generation Nova Lake allerdings noch nicht der Fall sein, und wohl ebenfalls nicht für die darauffolgende. Lip-Bu Tan sagte zudem, dass SMT zunächst in Prozessoren für Datacenter seine Rückkehr feiern soll: "Im Bereich Rechenzentren konzentrieren wir uns darauf, Marktanteile zurückzugewinnen, indem wir Granite Rapids ausbauen und gleichzeitig unsere Fähigkeiten für Hyperscale-Workloads verbessern. Um dies zu unterstützen, führen wir Simultaneous Multi-Threading (SMT) wieder ein. Die Abkehr von SMT hat uns einen Wettbewerbsnachteil verschafft. Die Wiedereinführung wird uns helfen, Leistungslücken zu schliessen."
In Bezug auf Prozessoren für Client-PCs liess der Intel-CEO konkret nichts verlauten. In diesem Segment heisse die Top-Priorität Panther Lake für Consumer- und Enterprise-Notebooks, und man müsse den Fortschritt bei Nova Lake im Bereich High-End-Desktops vorantreiben. Angesichts des Mitbewerbers
AMD, der Hyperthreading nach wie vor die Stange hält, dürfte das Feature allerdings auch in Intels zukünftigen Client-CPUs erneut Einzug halten.
(ubi)