Vierter nationaler Home Office Day
Quelle: zVg

Vierter nationaler Home Office Day

Der vierte nationale Home Office Day thematisiert den Veränderungsprozess, der durch die Arbeitsflexibilisierung aufgrund des Arbeitens von zuhause aus, notwendig wird und fordert unter anderem klare Regeln für das Home Office.
13. Juni 2013

     

Bereits zum vierten Mal findet in der Schweiz am Donnerstag, 13. Juni, der Home Office Day statt. Der diesjährige nationale Home Office Day, der von einem breiten Patronat und Netzwerk getragen und von Microsoft, Swisscom und Witzig The Office Company unterstützt wird, will auf den Veränderungsprozess aufmerksam machen, der durch die Arbeitsflexibilisierung notwendig wird. Gemeinsam mit Experten aus Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und Umwelt werden praxisorientierte Lösungen für Unternehmen und Arbeitnehmer aufgezeigt. Ausserdem wird der digitale Badge "Home Office Friendly" eingeführt. Dieser zeigt auf Firmenportraits auf Jobs.ch, ob das Unternehmen flexibles Arbeiten fördert.


Walter Steinmann, Direktor Bundesamt für Energie (BFE), unterstreicht im Rahmen des Home Office Day 2013 die Vorteile von Home Office. So ist Steinmann etwa überzeugt: "Flexible Arbeitsformen tragen dazu bei, die in der Energiestrategie 2050 gesetzten Ziele zu erreichen, sie helfen, die natürlichen Ressourcen zu schonen und gleichzeitig die Schweizer Wirtschaft ökologisch verträglich voranzutreiben."
Ausserdem werden die Ergebnisse einer Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) präsentiert, die 473 Personen zu ihrer Meinung bezüglich Home Office sowie über Chancen und Risiken aus der Arbeitnehmer-Perspektive befragte. Die Untersuchung zeigt, dass die Mehrheit davon überzeugt ist, dass sich ihre Life-Domain-Balance, ihre Produktivität und ihre Zufriedenheit mit dem Arbeitgeber verbessern, wenn sie freier über Arbeitsort und -zeit entscheiden können. Allerdings warnt die Studie auch vor zunehmenden Belastungen durch die fliessenden Übergänge. Diesen Aspekt müsse man auch adressieren.

Weiter offenbart die Untersuchung, dass 84 Prozent der Befragten regelmässig von zu Hause aus arbeiten. 80 Prozent anerkennen, dass dies die Chefs und Mitarbeiter vor neue Herausforderungen stellt. Dennoch existieren nur bei 23,4 Prozent klare Regeln zu Home Office. Daniel Jositsch, Präsident KV Schweiz und Nationalrat, rät unbedingt die mit Home Office verbundenen Vereinbarungen schriftlich festzuhalten, um Konflikte zu vermeiden. Dabei spricht Jositsch etwa von Datensicherheit oder einer Entschädigung für die Nutzung privater Infrastrukturen.


Weitere Studienergebnisse gibt es auf der nächsten Seite.
90 Prozent der Befragten, die regelmässig Home Office betreiben, bewerten ihren Gesundheitszustand als mindestens gut oder besser. Allerdings fühlen sie sich laut den Befragungsergebnissen psychisch nur mittelmässig wohl. 54,7 Prozent litten in den vergangenen 14 Tagen unter leichten bis mittelmässig starken Schlafstörungen und 31 Prozent der befragten Routiniers zeigten zum Zeitpunkt der Umfrage aufgrund der Effort-Reward-Imbalance-Werte bereits ein leicht erhöhtes Krankheitsrisiko. Allerdings lässt die Studie aufgrund der Erhebungsmethode keine Rückschlüsse zu, ob diese Symptome direkt auf Arbeitsflexibilisierung zurückzuführen sind.


Dass die Arbeitsflexibilisierung gewisse Risiken birgt, darauf weist auch Lucrezia Meier-Schatz, Pro-Familia-Geschäftsführerin und Nationalrätin, hin. Der Übergang von Privatleben zu Berufsalltag sei fliessend und würde zunehmend verschwinden. Dies könne zum einen stressmindernd sein, aber auch zu Überforderung führen. Prof. Dr. Hartmut Schulze, Leiter Institut für Kooperationsforschung und -entwicklung der Hochschule für Angewandte Psychologie FHNW, fordert denn auch angemessene organisationskulturelle Voraussetzungen. Dazu gehören für ihn ein ziel- und Feedback-orientierter Führungsstil sowie die Fähigkeit, Kommunikation im verteilten Kontext aufrechtzuerhalten sowie Vertrauen. Die gesamte Studie gibt es hier. (abr)


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Kommentare
Interessante Studie und ein Lob für den Home Office Day!
Freitag, 14. Juni 2013, Inna Vornovitcaia



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