Kaum hat
Sun Microsystems ihr Sun Ray-Konzept vorgestellt (siehe ITR Seite 20), kündigt
IBM ebenfalls neue, «dünne» Clients an. Die Network Stations hat IBM vor zwei Jahren im Zuge ihres Thin Client-Konzepts eingeführt. Die zwei nun angekündigten Modelle verfügen nach IBM-Angaben über eine schnellere CPU, mehr Speicher, bessere Multimediaunterstützung und mehr Möglichkeiten, Peripheriegeräte anzuschliessen. Ausserdem unterstützen sie den Netscape Communicator 4.5.
Die Network Stations werden ohne Monitor $ 559 resp. $ 799 kosten, gegenüber der Sun-Konkurrenz, die $ 499 kostet oder für $ 9.99 im Monat gemietet werden kann. Ansonsten sollen sie etwa die gleiche Leistung erbringen wie die Sun Ray 1 Enterprise Appliance, jedoch mehr auf IBM Mainframes und Minicomputer ausgerichtet sein, während Sun Ray 1 ähnliche Funktionen für Sun Server erbringt.
«Dünne Server»
Auch auf der Serverseite hat Big Blue neue Ankündigungen gemacht: Der Netfinity 4000R Server soll in den nächsten Tagen lieferbar sein. Knapp fünf Zentimeter dick, lässt er sich bis zu 42 Einheiten hoch stapeln. Gedacht ist der 4000R vor allem für ISPs, da diese immer Platz benötigen, um ihr Geschäft mit weiteren Servern auszubauen.
Im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten von IBM wird auf dem 4000R Windows NT vorinstalliert sein. Laut Jim Gargin, Marketing Director für die Netfinity Linie, wird der Server später eventuell auch mit anderen Betriebssystemen ausgeliefert.
Für Ende Jahr oder auf Anfang 2000 werden ausserdem zwei weitere Netfinity Server mit den Codenamen Sparrow und Silk Worm erwartet. Sparrow ist ebenfalls ein «dünner Server», der sich aber in erster Linie an Application Service Provider richtet. Der Seidenwurm ist ein Infrastrukturserver und basiert auf vier Pentium III-Prozessoren. Ausserdem plant
IBM, später in diesem Monat einen reduzierten RS/6000 Unix-Server mit Codename Pizzazz, bestückt mit IBM PowerPC-Chips, auf den Markt zu bringen.
Mit diesen Server-Angeboten richtet Big Blue eine klare Herausforderung an seine Hauptkonkurrenten Sun und Compaq. Sun ist im ISP-Markt führend und gewinnt bei Application Service Providern zunehmend an Bedeutung. Compaq verfügt über einen Anteil von satten 50 Prozent bei den ISP-Servern unter Windows NT.