In der Schweiz wird immer mehr gestreamt
Quelle: metamorworks – stock.adobe.com

In der Schweiz wird immer mehr gestreamt

Laut einer Moneyland-Umfrage nutzen 89 Prozent der Schweizer Bevölkerung mindestens einen Video- oder Musikstreamingdienst. Youtube, Netflix und Spotify, aber auch die meisten anderen Services, legten nicht zuletzt infolge der Coronakrise markant zu.
3. März 2021

     

Der Online-Vergleichsdienst Moneyland hat zusammen mit den Marktforschern von Ipsos im Januar 2021 die Nutzung verschiedener Video- und Musikstreamingdienste in der Schweiz untersucht. Die Haupterkenntnis: Streamen hat hierzulande erneut kräftig an Beliebtheit gewonnen, unter anderem bei den dominierenden Anbietern Netflix und Spotify, aber auch bei zahlreichen anderen Streaming-Diensten.

Rund 89 Prozent der 1500 Befragten nutzen heute mindestens einen der 22 abgefragten Services. Streaming sei wegen mangelnder Alternativen gerade in Coronazeiten zu einer wichtigen Freizeitbeschäftigung geworden, stellt Moneyland fest. Stark zugelegt haben demnach seit Januar 2020 Youtube (von 65 auf 75 Prozent der Befragten und damit weiterhin der Spitzenreiter) und Netflix (54 gegenüber 45 Prozent). Wachstum verzeichnen auch Amazon Prime Video (von 7 auf 10 Prozent) und Sky Sport (neu 6 statt 4 Prozent). Amazons Videostreaming-Angebot wurde indes bereits vom Newcomer Disney+ überholt, den 13 Prozent der Umfrageteilnehmer nennen.

Die Spitzenposition von Youtube ist allerdings grösstenteils den kostenlosen Inhalten geschuldet. Das kostenpflichtige Youtube kommt nur bei vier Prozent der Bevölkerung gut an. Bei den Nicht-gratis-Anbietern schwingt Netflix klar obenauf, dies abgestuft nach Altersgruppen: 83 Prozent der 18- bis 25-Jährigen setzen auf Netflix, während es bei den 25- bis 49-Jährigen noch 62 Prozent und bei der älteren Bevölkerung ab 50 nur 33 Prozent sind.

Auch Musikstreaming steht hoch im Kurs. Der klare Platzhirsch ist Spotify, das von 44 Prozent genutzt wird (Januar 2020: 35%). Soundcloud legte von 8 auf 11 Prozent Nennungen zu, Apple Music von 15 auf 16 Prozent und Deezer von 5 auf 6 Prozent. Dahinter folgen Tidal und Napster mit 3 beziehungsweise 2 Prozent. Viel Musik wird zudem via Youtube konsumiert – 62 Prozent der Befragten tun dies. Auch punkto Musik kommen dabei vornehmlich Gratis-Inhalte zum Zug. Youtube Music, den kostenpflichtigen Musikdienst, nutzen nur wenige.


Insgesamt zahlen mit 55 Prozent über die Hälfte der Befragten für die Streaming-Dienste Netflix, Disney+, Amazon Prime Video und Sky Show. Dabei nutzen 32 Prozent einen einzigen Service, 8 Prozent deren zwei, 1,5 Prozent drei und nur 0,3 Prozent alle vier grossen Streaming-Anbieter. Dass offenbar eine hohe Zahlungsbereitschafg besteht, freut die Anbieter, wie Ralf Beyeler von Moneyland festhält: "In der Streaming-Branche herrscht Goldgräberstimmung." So erhöhen Netflix und Disney+ bereits die Preise, und ständig betreten neue Anbieter den Markt. Es gibt jedoch auch Eintagsfliegen: Quibi, ein 2018 gegründeter Streaming-Service mit kurzen Smartphone-Videos, hat Ende 2020 bereits wieder aufgegeben. (ubi)



Weitere Artikel zum Thema

Video Streaming mit 28 Prozent Wachstum

18. Dezember 2020 - Im Gefolge der Pandemie sind innert Jahresfrist so viel neue Streaming-Video-Abonnenten dazugekommen, wie nie zuvor. Bis Ende Q3 hat der Markt ein Volumen von fast 770 Millionen Abonnements erreicht.

Netflix enttäuscht bezüglich Kundenwachstum

21. Oktober 2020 - Nachdem Netflix infolge Corona zuletzt kräftig gewachsen war, enttäuschen die jüngsten Zahlen des Streaming-Giganten – vor allem bezüglich Kundenwachstum.

Coronavirus sorgt für steigende Abozahlen bei Streaming-Anbietern

27. März 2020 - Die Home-Office-Welle sorgt dafür, dass die Abonnement-Zahlen bei Neflix und Co. steigen. Laut einer Studie soll der Virenausbrauch den Streaming-Anbietern 47 Millionen neue Abonnements bringen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER