Halten sie den Hut fest! Die neue Version des Universal Serial Bus, USB 2, könnte in Sachen Geschwindigkeit Apples Firewire (IEEE-1394) in den Schatten stellen.
Trotz Startschwierigkeiten, bedingt durch die Verspätung von Windows 98 und Inkompatibiltäten mit Windwos NT, hat sich USB 1 als brauchbarer, mittelschneller Bus durchgesetzt. USB 1 dient heute in erster Linie als Interface für Tastaturen und Mäuse, in letzter Zeit auch für schnelle Modems, Netzwerkadapter und andere Peripheriegeräte.
Jetzt liessen die an der USB-Entwicklung beteiligten Unternehmen, darunter Compaq, HP,
Intel, Lucent,
Microsoft,
NEC und
Philips, auf ihrer Developper Conference in Coronado, Kalifornien, verlauten, dass sie die Spezifikationen für USB 2 geändert hätten. USB 2 soll demnach nicht nur zehn bis 20 sondern 30 bis 40 mal schneller werden als die Vorgängerversion. Das bedeutet eine Transferrate zwischen 360 und 480 Mbps (Megabits pro Sekunde). Damit kommt USB 2 in die Nähe von Firewire, der momentan für Videocameras, Stereo-Equipement und CD-Player bevorzugten Schnittstelle.
USB 2 soll fähig sein, mehrere Geräte wie CD/DVD-Laufwerke, schnelle Festplatten und 100BaseT-Netzwerke einzubinden. Die USB 2-Schnittstelle wird ein wenig teuerer sein als ihr Vorgänger, soll dies jedoch durch eine einfachere Verkabelung wettmachen.
Spezifikationen im Q1 2000
Die endgültigen Spezifikationen für USB 2 werden laut Intel im ersten Quartal 2000 fertig gestellt sein. Jim Pappas, Director of Technology Initiatives bei
Intel, erklärte: «Die überarbeitete, deutlich schnellere Übertragungsrate ist das Ergebnis von Studien und Tests, die zeigten, dass 480 Mbps bei voller Rückwärtskompatibilität zu USB 1 möglich sind.»
Die ersten Geräte werden auf Mitte 2000 erwartet. Für Unternehmen könnte USB 2 alles in allem die Kosten für Computer und Peripheriegeräte senken. Geräte aus der Unterhaltungselektronik werden allerdings wohl auch weiterhin auf Firewire basieren. Dies bestätigt auch eine Verlautbarung von Intel. Darin erklärt das bei USB 2 an vorderster Front stehende Unternehmen, es sehe Firewire auch weiterhin als die Möglichkeit, am Unterhaltungselektronikmarkt zu partizipieren und Audio- und Videodaten auf den PC zu bringen. Intel will Firewire daher weiter unterstützen, obwohl sich die Einführung aus verschiedenen Gründen – darunter nicht zuletzt Unklarheiten über Apples Lizenzpolitik – langsamer als erwartet vollzogen habe. (fis)