Von Margen und Mäusen

Von Christoph Hugenschmidt, Chefredaktor IT Reseller

Artikel erschienen in IT Reseller 1999/15

   

«An einem vorinstallierten Windows verdiene ich nichts.» Der das sagt, ist nicht irgendeiner, sondern der Chef des unterdessen grössten Assemblierers in der Schweiz, Daniel Waldvogel. Microsoft kontert mit dem bekannten Argument, der Wert liege für seine Reseller nicht in einer allfälligen Marge, sondern darin, dass er seinen Endkunden ein valableres Angebot machen könne. So kann nur ein Monopolist argumentieren!
Microsoft verbietet den Distributoren übrigens vertraglich, den Preis der OEM-Versionen von Windows an Aussenstehende zu verraten. (Es sind je nach Abnahmemenge ca. 86$.)
Ganz anders sieht das bei Produkten aus, die ein Hersteller neu in einem eh schon umkämpften Markt lancieren will. Oracle zum Beispiel, bietet Partnern, die einen erfolgreichen Lead für die neue «Oracle Digital Library» bringen, glatte 30%. Wohlgemerkt: die Provision gibt es für den Lead alleine und zwar auf einen Preis, der über 100’000 Franken liegt.
Einverstanden, der Vergleich hinkt. Um eine ODL zu verkaufen, müssen diverse Voraussetzungen erfüllt sein, die selten zusammentreffen. Man muss Oracle-Partner sein, der Kunde sollte grad ein entsprechendes Projekt haben und bereits Oracle Datenbanken einsetzen.
Trotzdem zeigt das Beispiel, dass die grössten Chancen in umkämpften und neuen Märkten liegen, wo die «Grossen» ihren Platz erst noch finden müssen.
Christoph Hugenschmidt


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