Chiphersteller
Intel rundet seine Modellpalette mit zwei neuen Pentium-4-Prozessoren ab: Der 1,8-GHz-Typ ist der zur Zeit schnellste lieferbare Intel-Chip. Die 1,6-GHz-Variante ihrerseits schliesst die Lücke zwischen den 1,5- und 1,7-GHz-Prozessoren. Gesamthaft umfasst die Pentium-4-Familie nun sechs Modelle zwischen 1300 und 1800 MHz im Sockel-423-Gehäuse.
Die im Vergleich zum 1,7-GHz-Chip um lediglich knapp sechs Prozent höhere Taktrate führt beim neuen Flaggschiff erwartungsgemäss nicht zu riesigen Leistungssprüngen. Der Geschwindigkeitsvorteil soll, je nach Benchmark, zwischen 1,8 und 4,2 Prozent liegen.
Auch das Preisgefüge wird nicht durcheinander gebracht. Der 1,8-GHz-Pentium-4 kostet bei tausend Stück 562 Dollar. Die 1,6 GHz-Ausführung ist bereits für 294 Dollar zu haben, und reiht sich so unauffällig in die Preistabelle ein.
Intel spricht bereits von einem 2 GHz-Pentium-4, der in einigen Monaten erhältlich sein soll. Kritiker vermuten jedoch, dass die neuen Chips nicht viel dazu beitragen werden, die bisher eher schleppenden Pentium-4-Verkäufe anzukurbeln. Die neuen Modelle könnten PC-Herstellern allenfalls dazu dienen, sich von Konkurrenten abzuheben, welche die bisherigen Pentium-Varianten oder AMD-Prozessoren einsetzen.
Doch der zurückhaltende Markt sowohl für Heim- wie für Business-PCs lastet laut einer neuen Studie von Mercury Research schwer auf Intel und dem Pentium. Die Studie stellt fest, dass im ersten Quartal 2001 gerade einmal eine Million Pentium-4-Chips verkauft wurden. Im zweiten Quartal rechnen die Marktforscher mit zwei Millionen. Damit bleibt der Chip-Gigant weit hinter den eigenen Erwartungen von 20 Millionen verkauften Pentium 4 in diesem Jahr zurück.
Neue Celeron-Prozessoren
Neben den neuen Pentium 4 stellte Intel letzte Woche auch zwei neue Celeron-Prozessoren vor. Celerons haben mit 128 KByte ein nur halb so grosses Level-2-Cache wie die ansonsten identischen Pentium-III-CPUs. Ausserdem haben die Mobile Celeron-Versionen keine variable Taktfrequenz, wie dies bei einigen Mobile-Pentium der Fall ist.
Von den neuen Celeron-Prozessoren ist der 900-MHz-Chip für preiswerte Desktop-Modelle gedacht, in Laptops soll der Mobile Celeron 850 zum Einsatz kommen. Beide werden mit 0,18-µm-Technologie produziert und laufen an einem Front-Side-Bus mit 100 MHz. Der Desktop-Celeron kostet bei Abnahme von 1000 Stück 103 Dollar, die Mobilversion mit 850 MHz gibt es für 134 Dollar. (fis)