Intel droht ein potenzieller Milliardenverlust, weil CEO Lip-Bu Tan
laut Reuters den 18A-Fertigungsprozess aufgeben und stattdessen auf 14A setzen will. Tan, der seit März im Amt ist, versucht damit, Grossaufträge von Apple oder
Nvidia zu gewinnen, für die 14A als näher am Leistungsniveau gelte, das etwa Konkurrent
TSMC bieten kann.
Die Investitionen in die 18A- und 18A-P-Produktion haben bei
Intel bis heute jedoch bereits Milliarden verschlungen. Es wäre nach Einschätzung von Branchenanalysten eine Abschreibung im Bereich von mehreren hundert Millionen bis hin zu Milliarden Dollar.
Der Vorstand diskutiert die Optionen noch im Juli. Aussteigen kann Intel nicht völlig: Zusagen an
Amazon und
Microsoft erfordern weiterhin 18A-Chips, ebenso die hauseigenen Panther Lake CPUs, die noch 2025 starten sollen. Parallel muss 14A rechtzeitig produktionsreif werden, sonst bleibt TSMCs kommende N2-Technik uneingeholt.
Damit steht Tan vor drei akuten Aufgaben: mögliche Abschreibungen begrenzen, den neuen Fertigungsknoten stabil aufzubauen und zugleich das Vertrauen potenzieller Foundry-Kunden zurückgewinnen – alles vor dem Hintergrund eines bereits gemeldeten Nettoverlusts von 18,8 Milliarden Dollar im Jahr 2024.
(dow)