Der Münchner Distributor Internet 2000 will am 18. Oktober den angeblich weltweit ersten Business-to-Business-«Internet-Hub» launchen. Die neue Web-Plattform soll Reseller-Kunden und Endusern gratis offenstehen und als Kontaktbörse sowie Supportbasis für europäische User dienen.
Internet-2000-Chef Axel Schultze an der Orbit: «Das gibt es für Enduser und Reseller in Europa bisher nicht. Die US-Hersteller decken deren Fragen in ihren Foren selten ab.» Dabei sei der Wunsch etwa der hiesigen Allaire-User nach einer deutschsprachigen Coldfusion-Knowledgebase z.B. zur Mehrwertsteuer oder den Spezialproblemen mit dem deutschen SQL 7 «sehr stark». Zudem sei es bisher «eher Zufall, wenn sich Anbieter und Kunden in Hobby-Chats treffen», so der Internet-2000-Gründer.
Die neue Plattform, genannt «Internethubone.com» oder «Internethub1.com», soll dies ändern. Schultze sieht in solchen B-to-B-Hubs die Zukunft: «In den USA gilt als sicher, dass dies die nächste Welle nach den Consumer-orientierten Portalen ist. Der B-to-B-Markt soll viermal mehr Potential als der B-to-C-Markt bieten.» In den USA gebe es auch schon mindestens zwei prominente Industrie-Hubs, einen für die Plastik- und einen für die Chip-Branche. Schultze: «Wir bringen nun den ersten Internet-Hub». Noch 1999 soll er um eine Jobbörse erweitert werden, ab Anfang 2000 dann die aktive Promotion einsetzen.
Schultze lässt sich die Sache, die er primär als Marketingmassnahme sieht, etwas kosten. Entwicklung und Promotion werden mit 2 Mio. DM veranschlagt. Damit auch gleich etwas los ist im neuen Hub, wurde ein Account-Manager für die Teilnehmer-Akquisition abgestellt. Gute Beiträge sollen mit Incentives belohnt werden.
Die Idee scheint auf Zustimmung zu stossen, laut Internet 2000 sind von Anfang an etwa VW, Lufthansa oder die Deutsche Bank dabei. Der Hub soll auch in der Schweiz promotet werden, wofür CH-Geschäftsführer David Martinez derzeit einen Account-Manager sucht.
iPlanet weiterhin auch bei GCS
Die Meldung im letzten ITR, Internet 2000 habe die Distribution der Netscape/Sun-Alliance-Produkte übernommen, hat einige Aufruhr gestiftet. Die Leute der Gutenberg Communication Systems möchten deshalb betonen, dass GCS weiterhin die neuerdings unter dem Label «iPlanet» zusammengefassten Softwarepakete von Netscape und Sun im Programm hat und unterstützt.