IBM hat ein lange erwartetes Produkt herausgebracht: Vor einer Woche hat Big Blue verkündet, dass sein «Totalstorage SAN File System» ab 14. November weltweit verfügbar sein soll. In der «Starter»-Konfiguration wird es 90’000 Dollar kosten.
Das Totalstorage SAN File System ist das erste Produkt auf dem Markt, das auf IBMs «Storage Tank»-Technologie basiert. Storage Tank wurde schon Anfang 2000 zum ersten Mal angekündigt, die Lancierung eines entsprechenden Produktes musste aber seither immer wieder verschoben werden.
Trotzdem soll das SAN File System gemäss
IBM auch heute noch einen Durchbruch im Management von SANs darstellen.
Tausende von Hosts
Die Lösung erlaubt es mehreren Hosts, dieselben Files in einem Storage Area Network (SAN) zu teilen, auch wenn sie unter verschiedenen Betriebssystemen laufen. Solche «Shared File»-Systeme für SANs gibt es bereits von mehreren Herstellern, unter anderem von
IBM selbst («SANergy»). Geclusterte Shared-File-Systeme, wie zum Beispiel Adics «Stornext»-Filesystem bieten verglichen mit normalen Shared File-Systemen eine höhere Performance.
SAN File System, ebenfalls ein geclustertes Shared File-System, soll aber die Konkurrenz in Bezug auf Performance und Kapazität weit übertreffen. So wird das neue Filesystem gemäss IBM «mit der Zeit» dazu fähig sein, «Tausende von Computern, Petabytes an Daten und Milliarden von Files» zu managen. Somit soll es auch für Grossunternehmen möglich werden, ihre Daten über ein einzelnes System zu verwalten.
SAN File System hat darüber hinaus wesentliche weitere Features unter anderem «Policy-Based File Provisioning»: Basiert auf Regeln die der Anwender aufstellt, kann für spezifische Files automatisch Platz mit bestimmten Eigenschaften im Speicherpool reserviert werden. Das soll den Storageadministrator befähigen, einfacher bestimmte Leistungs- und Verfügbarkeitsansprüche zu befriedigen.
Zielkundschaft für IBMs Totalstorage SAN File System sind vor allem Grossunternehmen, die sich mit wirklich komplexen Datenmanagementproblemen herumquälen, zum Beispiel Unternehmen der Finanzindustrie, der Biotechnologie oder der Retail. Zu den Unternehmen, die das Produkt im Moment bereits testen gehören die Johns Hopkins University und das CERN, das europäische Kernforschungsinstitut.
Fortschritte bei Virtualisierungssoftware
Des weiteren hat
IBM verschiedene Verbesserungen bei seinen Virtualisierungsprodukten angekündigt. So wird der neue Release der «SAN Volume Controller»-Software nun auch Geräte von Drittherstellern, darunter
HP und Hitachi, verwalten können. Von der Software wird es auch eine Version für Ciscos MDS 9000er-Fibre-Channel-Switch-Familie geben. (hjm)