Turbulenzen bei
Mitel: Laut einem Medienbericht steht der kanadische UC-Anbieter kurz davor, Gläubigerschutz nach Chapter 11 zu beantragen. "Bloomberg"
bezieht sich auf mit der Materie vertraute, jedoch anonyme Quellen, die von rückläufigen Umsätzen berichten, während für das Unternehmen im kommender Zeit Schuldenrückzahlungen fällig sind. Der Insolvenzantrag könnte die Möglichkeit bieten, die Schuldenlast neu zu strukturieren, ohne den Betrieb zu gefährden.
Mitel wäre mit diesem Schritt nicht allein im anspruchsvollen TK-/UC-Markt. Auch Wettbewerber Avaya hatte kürzlich ein Insolvenzverfahren durchlaufen, Alcatel-Lucent Enterprise wurde 2014 gleich ganz verkauft, während Mitel selbst vor zwei Jahren erst den ehemals starken Wettbewerber Unify von Atos übernommen hatte.
Die Unify-Übernahme sollte eigentlich für neuen Schwung sorgen ("IT Reseller"
berichtete). Parallel hatte Mitel zudem eine enge Partnerschaft mit Zoom geschlossen. Über diese Zusammenarbeit will sich der kanadische Anbieter den Weg ins As-a-Service- und Cloud-Business sichern, nachdem die vorangegangen Partnerschaft mit Ringcentral offensichtlich nicht den gewünschten Erfolg mit sich gebracht hat.
Nun scheint bei Mitel aber viel auf der Kippe zu stehen. "Wenn dies wahr ist, macht es Sinn",
erklärt Zeus Kerravala, Gründer und leitender Analyst bei ZK Research, gegenüber "UC Today" mit Blick auf die Insolvenz-Berichte. "Durch die Akquisitionen und die Privatisierung hat das Unternehmen einen erheblichen Schuldenberg angehäuft." Gleichzeitig gehört Mitel aber nach wie vor zu den weltweit grössten Anbietern im PBX- und UC-Umfeld. Nicht nur für Mitel-Partner bringt der Insolvenzantrag jedoch neue Unsicherheit mit sich, wie es in Zukunft für weitergeht.
(sta)