Der Musikliebhaber: Michael Kägi, Klangwandel
Quelle: Michael Kägi

Der Musikliebhaber: Michael Kägi, Klangwandel

Michael Kägi, Schweizer IT-Entrepreneur sowie Gründer, Inhaber und Geschäftsführer des Musikfachgeschäfts Klangwandel, ist Ideengeber und Visionär.
8. Juli 2017

     

Michael Kägi empfängt uns im Ladenlokal im Zürcher Viadukt. Der heute 46-Jährige trägt ein T-Shirt, kurze Hosen und Sneakers. Er hat viel zu erzählen, denn seine Karriere als Serien-Unternehmer beginnt bereits Ende der 80er Jahre während des Studiums zum Lebensmittelingenieur an der HTL. Die Studenten konnten damals über die Hochschule einen PC zu günstigen Konditionen kaufen. Für Kägi war dieser jedoch nicht leistungsfähig genug, weshalb er einen aus Einzelteilen zusammenstellte. Mit seinem Freund Dominik "Knick" Brunner, der bei einer Bank arbeitete, witterte er sogleich die Chance, daraus ein Geschäft zu machen. Schon im Jahr darauf kauften viele Studenten die PCs von ihrer Firma, welche die Komponenten von überallher bestellte, vornehmlich aber aus Asien. Michael Kägi setzte diese dann selbst zu Rechnern zusammen. Er erzählt die Geschichte trocken, aber mit einem verschmitzten Lächeln. Sein Lebenslauf ist seither gespickt mit solchen Anekdoten. In jungen Jahren war das Geschäft sein Leben, wie er sagt. Sieben Tage die Woche zu arbeiten habe ihm nichts ausgemacht. Heute sieht er vieles anders.

Die Ruhe nach dem Sturm

Der Verkauf seiner 1994 in Erlenbach gegründeten und auf mobile Dienstleistungen spezialisierten Firma Minick an Swisscom im Jahr 2006 hat ihn und 16 weitere Leute zu Millionären gemacht. Mit Klangwandel hat er sich deshalb einen Traum erfüllt, "eigentlich ein Hobby", wie er sagt. Michael Kägi müsste nicht mehr arbeiten, dennoch steht er wenn nötig selbst im Ladenlokal und berät Kunden, die stilvolle DAB+-Radios kaufen wollen oder ganze Multiroom-Anlagen. Wieso er das macht? "Ich liebe Musik. Ich höre am Tag bis zu 15 Stunden Musik und kenne praktisch jedes Genre." Die Idee dazu hatte er, wie so oft in seinem Leben, in einer aussergewöhnlichen Situation, nämlich während einer Reise in die Südsee, die er mit seiner Frau nach dem Ausstieg bei Minick unternahm. Was er damals nicht wusste, war, dass er bald Vater werden würde. Seine erste Tochter kam dann fast zeitgleich mit der Eröffnung des neuen Geschäftes zur Welt. Dies führte zu einem inneren Konflikt. "Es liegt scheinbar nicht in meiner Natur, Dinge nur als Hobby zu betreiben", weshalb er im Jahr nach der Gründung von Klangwandel alles daran setzte, den Laden auf Erfolgskurs zu bringen. Schliesslich wurde dies neben seiner neuen Rolle als Vater zu viel. Heute ist sein Leben anders, er sei in erster Linie Familienmensch. In Bezug auf das Geschäftsleben sagt er: "Ich habe das Gefühl, ich sei satt, ich brauche nichts mehr." Auch seine Einstellung zu materiellen Gütern hat sich verändert. Früher hatte er drei Autos, heute fährt er Fahrrad. Er habe gemerkt, dass zu viel Geld einen korrumpieren könne. Er sei selbst auf der Kippe gestanden. Als er einst das nötige Kleingeld beiseite hatte, bestellte er einen Prospekt der Automarke Jaguar. Er kaufte sich allerdings nie einen, denn er merkte, dass er sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, mit einem solchen Wagen herumzufahren. Auch die Ökologie hat einen hohen Stellenwert für ihn. So macht er bewusst keine Kurztrips mit dem Flugzeug und sein Rückzugsort ist ein Haus im Bündnerland, das auf 1500 Metern über Meer liegt, in Reichweite der Natur.
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