Nach 18 Jahren bei Fortinet ist der Schweizer Länderchef Franz Kaiser im letzten Sommer in den Ruhestand getreten. Seine Nachfolge als Verantwortlicher für die hiesigen Geschicke von Fortinet hat Achim Freyer angetreten ("Swiss IT Reseller" berichtete). Mit "Swiss IT Reseller" hat er über die grossen Fussstapfen, in die er getreten ist, seine ersten Monate als Country Manager Schweiz und über das fehlende Bewusstsein sowie eine gewisse Müdigkeit auf Kundenseite bezüglich Cyberangriffen gesprochen.
"Swiss IT Reseller": Sie sind seit Anfang September 2022 der Nachfolger von Franz Kaiser an der Spitze von Fortinet Schweiz. Mit welchen Erwartungen haben Sie diese neue Stelle angetreten? Was hat Sie an der Aufgabe gereizt?
Achim Freyer: Ich habe mich mit Rubrik, meinem vorherigen Arbeitgeber, in den letzten Jahren immer mehr in Richtung IT-Security bewegt. Und wie es der Zufall so wollte, hat man mich Anfang 2022 gefragt, ob die Nachfolge von Franz Kaiser nicht etwas für mich wäre. Ich war damals nicht auf der Suche nach einer neuen Stelle, da ich normalerweise mindestens fünf Jahre bei einer Firma bleiben will. Und dann hat man mich trotzdem dazu gebracht, Franz Kaiser kennenzulernen. Es war sehr erfrischend, sich mit ihm zu unterhalten. Jemand, der nach 18 Jahren bei der gleichen Firma in Rente geht, ist in der IT-Industrie nicht die Norm. Zudem habe ich festgestellt, dass bei Fortinet eine Kultur herrscht, die deutlich anders ist als bei den amerikanischen Firmen, die ich bislang kennengelernt hatte. Das hat mich begeistert, ebenso wie die Lösungen, die Fortinet anbietet.
Wie schwierig ist es, das Erbe von jemandem anzutreten, der eine Firma während all den Jahren so stark geprägt hat wie Franz Kaiser?
Es ist nicht so schwer, wie man denken könnte. Denn ich hatte das Glück, dass ich mit Franz Kaiser während Monaten in engem Kontakt war. Er hat mir viele Einblicke gegeben, und auch nach Stellenantritt hat er mich immer wieder kontaktiert, um zu fragen, ob ich noch Unterstützung brauche. Das und die Konstanz bei meinen Vorgesetzten waren sehr hilfreich und haben mir den Start erleichtert.
Fortinet fordert Automatisierung bei seinen Partnern
Artikel erschienen in
Swiss IT Reseller 2023/05
– Seite 1
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16. Mai 2023 -
Achim Freyer, Country Manager Schweiz bei Fortinet, über das Reizthema Ransomware auf Kundenseite, die neuen Anforderungen an die Partner und seine Pläne mit dem Security-Spezialisten.
Sie haben die Firmenkultur angesprochen: Was ist hier konkret anders als bei amerikanischen Firmen?
Es ist nicht das typische Hauen und Stechen, das man sieht. Es ist vielmehr ein wirkliches Miteinander, ein konsensorientiertes Lösungsfinden. Unheimlich viele Entscheidungen werden nicht von oben, sondern gemeinsam getroffen und man versucht wirklich, die Inputs aller Mitarbeiter zu berücksichtigen, egal, wo diese in der Organisation stehen. Entsprechend hat man viele Freiheiten und Raum für Diskussionen. Und es ist immer jemand da, der einem unaufgefordert hilft. Ein Beispiel: Als ich dazugekommen bin, habe ich den österreichischen Länderchef kennengelernt. Und dieser meinte spontan, dass wir uns zu meiner Unterstützung wöchentlich einmal austauschen sollten. Das haben wir beibehalten und es zeigt die Firmenkultur, denn für ihn ist dabei nichts zu gewinnen, da er schon seit Ewigkeiten dabei ist.
Welche Zwischenbilanz ziehen Sie nach den ersten gut sechs Monaten? Welche Erwartungen haben sich erfüllt, welche eher nicht?
Was sich erfüllt hat, ist, dass das Lösungsportfolio, wie ich es in meiner Vorbereitung kennengelernt habe, tatsächlich so existiert und funktioniert. Was anders ist: Es ist noch viel umfangreicher, als ich gedacht habe. Ich entdecke immer wieder etwas Neues und der Informationsreichtum ist ungewöhnlich.
Es ist nicht das typische Hauen und Stechen, das man sieht. Es ist vielmehr ein wirkliches Miteinander, ein konsensorientiertes Lösungsfinden. Unheimlich viele Entscheidungen werden nicht von oben, sondern gemeinsam getroffen und man versucht wirklich, die Inputs aller Mitarbeiter zu berücksichtigen, egal, wo diese in der Organisation stehen. Entsprechend hat man viele Freiheiten und Raum für Diskussionen. Und es ist immer jemand da, der einem unaufgefordert hilft. Ein Beispiel: Als ich dazugekommen bin, habe ich den österreichischen Länderchef kennengelernt. Und dieser meinte spontan, dass wir uns zu meiner Unterstützung wöchentlich einmal austauschen sollten. Das haben wir beibehalten und es zeigt die Firmenkultur, denn für ihn ist dabei nichts zu gewinnen, da er schon seit Ewigkeiten dabei ist.
Welche Zwischenbilanz ziehen Sie nach den ersten gut sechs Monaten? Welche Erwartungen haben sich erfüllt, welche eher nicht?
Was sich erfüllt hat, ist, dass das Lösungsportfolio, wie ich es in meiner Vorbereitung kennengelernt habe, tatsächlich so existiert und funktioniert. Was anders ist: Es ist noch viel umfangreicher, als ich gedacht habe. Ich entdecke immer wieder etwas Neues und der Informationsreichtum ist ungewöhnlich.