Die ersten Media Märkte wurden 1994 in Dietikon und Dietlikon eröffnet. Seither ist die Gruppe sowohl von der Mitarbeiterzahl her betrachtet, als auch in der Anzahl Filialen und im Umsatz ständig gewachsen.
Die Media Markt Gruppe hat derzeit 11 Fachmärkte in der Schweiz. Im April 2002 soll ein weiterer in Sion dazukommen. Weitere Expansionspläne bestünden, sind aber derzeit noch nicht spruchreif, so Marketingleiter Urs Spahr (Bild). Man sehe ein Potential für 16 bis maximal 18 Media Märkte schweizweit.
Der Marktanteil der Media Markt Gruppe Schweiz soll im kommenden Jahr noch weiter ausgebaut werden. Im PC-Bereich sei man jetzt schon klar die Nummer 1, Spahr weiter, Ziel sei es natürlich, das auch in anderen Bereichen zu werden. Als Hauptkonkurrenten betrachtet Media Markt die Simeco-Gruppe, die Fust AG und natürlich die Warenhäuser und Discounter, die dieselben Sortimente führen.
Zu optimistisch?
Media Markt will bei konsequenter Markenführung ein breites Sortiment zu Dauertiefpreisen bieten. So steht es zumindest auf der Website des Unternehmens geschrieben. Doch auch der Media Markt hat die Konjunkturschlappe in diesem Jahr zu spüren bekommen. Die Margen sind derzeit besonders unter Druck, doch unter Druck seien sie immer und der Media Markt lebe gut damit, meint Spahr.
Auch No-Name-Produkte, die besonders aus Asien und vornehmlich im Monitor-Bereich auf den Markt schwämmen, würden die Preise enorm unter Druck setzen. Doch das sei für Media Markt alles nichts neues. Auch die Konsumentenstimmung sei, trotz der Ereignisse des 11. September, erstaunlicherweise sehr gut. Media Markt habe überhaupt keinen Einbruch erlitten, heisst es, in den letzten drei Monaten habe man sogar über dem Vorjahresergebnis abgeschnitten.
Für das Gesamtjahr 2001 erwarte man gegenüber dem Vorjahr ein weiteres Wachstum. Besonders im Bereich Neue Medien und Computing habe es eine Steigerung gegeben. Dabei gab es einige Verschiebungen im Interesse der Käufer: Röhrenbildschirme haben weitestgehend ausgedient und werden durch TFTs ersetzt und der Trend liegt am Ende dieses Jahres eindeutig bei Notebooks. Nicht alles läuft gut an,
Microsoft Office XP hatte ziemliche Startschwierigkeiten und sei auch jetzt «kein Knaller», so Spahr. Windows XP entwickle sich hingegen sehr gut.
Eldorado IT-Branche
Der IT-Bereich läuft bei Media Markt laut eigenen Aussagen sehr gut. Die IT-Branche ist ein Eldorado für Neuheiten und auch Pleiten mit neuen Produkten, wie mit dem digitalen Butler «James» der Firma Starseed geschehen, schrecken Media Markt nicht wirklich zurück. «Man muss Mut zum Risiko an den Tag legen.», so Spahr. Die Auswahl des Produktsortiments geschehe standortspezifisch, je nach Bedarf der Kunden in der entsprechenden Region, Spahr weiter.
Für den IT-Bereich unterstützt ein Produktspezialist für Computing und Neue Medien die Sortimentsgestaltung. Marktforschung wird bei Media Markt weitestgehend auf den grossen nationalen und internationalen Messen wie der Orbit, Cebit oder Ifa betrieben.
Security boomt auch im Retail
Wie nicht anders zu erwarten, ist momentan Security das Riesenthema auch für die Media Markt-Kunden. Dass die Security-Produkte für den Konsumer / User immer verständlicher werden, trage erheblich dazu bei, dass diese Produkte immer mehr im Kommen sind. Auch Netzwerke, besonders Heim-Netzwerke werden in diesem Winter immer mehr zum Thema, der Bedarf für kleine Netzwerke zu Hause steigt an.
Ein weiterer starker Bereich sind derzeit Digitalkameras und damit verbunden, alles, was dazu gehört und die Arbeit mit Digikameras nach sich zieht, vom Print, Schneiden, über Soft- und Hardware bis hin zu Zubehör wie Papier.
E-Commerce und Distribution
Media Markt arbeitet mit Distributoren zusammen, die auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Wichtigste Partner in diesem Bereich sind für Media Markt
Also ABC und
Tech Data. Von den Distributoren erwartet die Gruppe vor allem eine hohe Verfügbarkeit der Produkte, sowie Unterstützung bei der Umsetzung der von einzelnen Herstellern versprochenen Servicekonzepte. Einem eigenem Web-Shop steht Media Markt eher skeptisch gegenüber.
Die Internetseite wird als reines Marketinginstrument, als Tool für Imagewerbung genutzt. Auch in Zukunft sei ein Web-Shop oder ähnliches nicht geplant. Die Beschaffung übers Internet hingegen sei insofern ein Thema, da man mit immer mehr Herstellern und Lieferanten übers Internet vernetzt sei. (sk)