Ivo «FiFi» Frei - Der Detailversessene
Quelle: Skipp Communications

Ivo «FiFi» Frei - Der Detailversessene

Abseits des gängigen Wegs und immer mit besonderem Augenmerk für Details – ­ so arbeitet und lebt Ivo «FiFi» Frei, der sich mit dem Internet Provider Deep einen Namen gemacht hat und heute Skipp Communications leitet.
10. Mai 2015

     

Mainstream ist ihm ein Graus. Die Rede ist von Ivo «FiFi» Frei, Chef von Skipp Communications. «Ich wollte bereits im Kinder­garten alles etwas anders machen und bin dort manchmal schon angeeckt. So musste ich zum Beispiel einmal mit der Feuerwehrleiter vom Kindergartendach heruntergeholt werden», erinnert sich der heute 37-Jährige. Zudem halte er noch heute den Schul­hausrekord, musste er doch in der Primar­schule ganze 33 Mal vor die Türe – in einem Se­mester.
Auch bei seiner KV-Lehre bei der Graubündner Kantonalbank (GKB) folgte er nicht dem üblichen Weg: Anfangs des zweiten Lehrjahrs kam er in die Abteilung Electronic Banking und blieb dort, anstatt – wie eigentlich üblich – im Turnus in weitere Bankenabteilungen reinzuschauen. «Als ich zum Electronic Banking kam, fehlte gerade eine Person im Support, und ich übernahm diese Aufgabe. Dort hat es mir sehr gefallen», so Frei. Dies realisierten auch die Verantwortlichen der GKB und gaben dem Lehrling bereits vor Ende seiner Lehrzeit einen festen Arbeitsvertrag. «Ich musste einfach zuhause noch den Stoff der Bankausbildung nachholen», erinnert er sich. Doch damit noch nicht genug: Frei durfte schliesslich auch die erste Webseite für die GKB programmieren. «Dabei hatte ich eigentlich kein fundiertes Wissen übers Programmieren. Das war reines Learning by Doing.» Mit knapp 18 Jahren wurde Frei dann nach dem Lehrabschluss als Projektleiter für Internet Banking angestellt. «Damals verantwortete ich ein Budget von 6,5 Millionen Franken – eine Wahnsinns-Summe und unglaublich viel Verantwortung für jemanden in meinem Alter.»




Der eigene Chef sein


Nach Abschluss des Projekts kam Frei ins Grübeln: «Ich kam mir in Chur etwas vor wie der letzte Mohikaner. Meine Kollegen waren alle entweder im Ausland oder in Zürich am Paradeplatz. Ich fühlte mich, als hätte ich den Anschluss verpasst.» Zudem merkte er zunehmend, dass er auch in der Bank nicht schnell genug vorwärts kam. «Ich habe nicht immer verstanden, wieso der Chef so viel mehr Geld verdient, wenn doch ich seine Arbeit erledigte.» Zudem waren es ihm noch zu viele Hierarchiestufen, die es bis zum obersten Chefposten zu erklimmen waren.


Mit der finanziellen Hilfe zweier Bekannten gründete Frei daher 2000 den Internet Provider Deep. «Dabei hatte ich von Tuten und Blasen und solchen Sachen wie AHV oder EO keine Ahnung», blickt Frei schmunzelnd zurück. Doch dies sei vielleicht gerade sein Glück gewesen: «Ich bin unbeschwert an das Ganze herangegangen und wusste gar nicht, was mich erwartet.» Nachdem er in all den erfolgreichen Jahren mit Deep immer wieder Kaufinteressenten abgewiesen hatte, entschied er sich Anfang 2011, das Unternehmen an Telecom Liechtenstein (TLI) zu verkaufen. Zuvor allerdings musste TLI einem Katalog mit diversen Soft-Skills-Anforderungen zustimmen. «Ich wollte etwa, dass die Lehrlinge, die im August ihre Lehre bei uns anfangen sollten, diese in Chur absolvieren und auch beenden konnten», erklärt Frei. Er selbst verpflichtet sich für zwei Jahre als CEO für den Schweizer Markt. Doch danach zog es ihn fort: «Ich wollte Innovation, kam aber nicht weiter. Ich finde Erfüllung, wenn ich selbst die Richtung bestimmen und schnell entscheiden kann. Ich bin kein guter Teamplayer, wenn ich durch ein System gehen muss, das keinen Sinn macht.»


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