IP-Telefonie – der Boom der auf sich warten lässt

Nortel Networks bringt mit dem Business Communications Manager ein «all in one Box»-Kommunikations-System auf den Markt, das dem IP-Telefonie-Markt auf die Sprünge helfen soll.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/09

     

Nortel Networks bietet grundsätzlich drei Wege im Bereich IP-Telefonie. Zum einen ist das die traditionelle PBX (Telefonvermittlungsanlagen) -Variante, mit der das Unternehmen weltweit einen recht hohen Marktanteil für sich beansprucht. In der Schweiz sind das laut eigenen Aussagen immerhin 35-40%.
Bei den Kunden besteht bereits eine grosse installierte PBX-Basis, die nun in die neue IP-Telefonie einbezogen werden soll. Dem Unternehmen sei es wichtig, dass die Firmen, die Millionen oder gar Milliarden in PBX-Technologie investiert haben, die neue Technologie migrieren können. Nortel macht PBX also IP-fähig und bietet daher PBX-Systeme mit IP-Telefonie-Ergänzungen an.
Ein zweiter Weg ist die serverbasierte Lösung, sprich reine IP-Telefonie, die aber derzeit noch relativ wenig zum Einsatz kommt. Ein dritter, anderer Ansatz ist der neue Business Communications Manager (BCM). Der BCM ist ein IP-fähiges Produkt, das alle Funktionen in einem Paket anbietet. Das Kommunikations-System vereint integrierte PBX-, VoIP Gateway- und Daten-Routing mit Quality-of-Service-Funktionen.
Je nach Bedarf lassen sich diverse Applikationen wie beispielsweise Callcenter-Applikationen, Unified Messaging oder die «Attendant Console» (Software-Telefonzentrale), hinzupacken. BCM eignet sich besonders für den Einsatz in kleinen und mittleren Unternehmen, angefangen von 10-15 Mitarbeitern bis zu etwa 80 Voice-Ports. Besondere, spezifische Voraussetzungen muss der Kunde nicht mitbringen.
Grundvoraussetzungen für die jeweils gewünschte Applikation sind zum Beispiel die entsprechende Windows-Version, genügend Speicherkapazität, Mindestauflösungen bei Monitoren, entsprechende Verbindungen oder Hardware. Der Preis für den Business Communications Manager gestaltet sich je nach Package und dazugekauften Applikationen. Der Startpreis liegt bei etwa 15’000 Franken.

Kein Boom in Sicht

Laut Markus Dietrich, Marketing Manager von Nortel Networks, könne von einem VoIP-Boom noch keine Rede sein. Die IP-Telefonie ist nach Dietrichs Meinung noch immer in einem sehr frühen Stadium und nach wie vor in der Einführungsphase. So mache denn auch momentan niemand viel Umsatz mit diesen Technologien.
Der Kunde wolle sich Schritt für Schritt an die neue Technologie herantasten und startet beispielsweise erst einmal Pilotprojekte in einer Niederlassung, um auszutesten, ob VoIP hält, was es verspricht. Auch Nortel Networks kann noch nicht mit grossartigen Projekten aufwarten, heisst es, habe aber verschiedene Pilotprojekte am laufen.
Eines der grösseren Projekte, welches seit einem Jahr in Betrieb ist, ist bei der British Telecom in Spanien, ein Projekt mit immerhin 90’000 Anschlüssen. Spürbare, respektive relevante Konkurrenten in der Schweiz seien Cisco und 3Com, die aber laut Burkhalter Network im VoIP-Bereich Nortel noch hinterherhinken. Die Firma Matracom Networks, eine Niederlassung der Matra Nortel Communications Gruppe, übernimmt für Nortel Disti-Funktionen und unterstützt die Kunden in Pre-und Post-Sales-Phasen. Nortels wichtigste Partner für die Endkunden sind die Swisscom und Burkhalter Networks. (sk)


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