Mit einer nach eigenen Angaben «Schweizer Premiere» startet
T-Systems im April. Ab dann können Unternehmen «Class of Service»-Dienste (CoS) bestellen. CoS bietet die Möglichkeit, die Netzauslastung den Anforderungen der Applikationen anzupassen.
Dabei werden Applikationsdatenströme in vier verschiedene Verkehrsklassen eingeteilt. VoIP-Anwendungen erhalten so beispielsweise Vorrang vor Streaming, FTP und E-Mail.
Bisher alle Daten gleich behandelt
Startete bisher ein Anwender eine Applikation, so wurden die Daten vom IP-Netz in Pakete unterteilt, ohne Rücksicht darauf, wie empfindlich und anfällig die Pakete beim anschliessenden Übermitteln zum Empfänger sind. Alle Daten wurden also einheitlich behandelt. Mit CoS können Anwendungen und Datenströme klassifiziert werden und erhalten somit unterschiedliche Priorität bei der Übermittlung.
Dazu ergänzt Ulrich Brunner, Leiter Telecom: «Durch den Einsatz von CoS hängt die Antwortzeit der Applikationen nicht mehr vom übrigen Verkehr im IP-Netz ab. Zentrale Anwendungen funktionieren berechenbarer und schneller.» Nutzt eine Verkehrsklasse die zugewiesene Bandbreite nicht aus, so steht diese automatisch den anderen Klassen zur Verfügung.
Zwei Pilotkunden
Auf Nachfrage bestätigte ein T-Systems-Sprecher, dass der bereits im Dezember angekündigte Dienst ab April in der Schweiz angeboten werde. Momentan hat man für CoS zwei Pilotkunden. Bei einem laufe der Dienst bereits, beim anderen sei man momentan noch daran, die technischen Spezifikationen abzuklären.
Dass
T-Systems nun wirklich der erste Anbieter in der Schweiz sei, bestätigt er so: «Sagen wir, wir sind diejenigen, bei denen es bereits funktioniert.» Auf internationaler Ebene gebe es das Angebot bereits von Equant und Infonet, aber auch international wolle T-Systems demnächst einsteigen.
Es wird grosse Nachfrage nach CoS erwartet: «Alle Betriebe, die breitbandige IT-Netze benützen, werden es sich zumindest anschauen.» (ava)