COS Computer Systems hat unter www.auctionline.ch ein virtuelles Auktionshaus für gebrauchte Computer-Hardware eröffnet. Das auf Handel, Distribution und Wiederverkauf spezialisierte Unternehmen kommt mit seiner Online-Auktion nicht zu früh. Wie verlautet, hegen die Distributionsriesen
Actebis und
Ingram Micro auf europäischer Ebene ähnliche Pläne.
Auf der COS Auktions-Website werden gebrauchte PCs, Server und Peripheriegeräte versteigert. COS hat die Geräte auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft und gibt darauf eine 30-tägige Garantie.
Neuer Vertriebskanal
Mit der Online-Versteigerung erschliesst sich COS einen neuen Vertriebskanal. Wie CEO Kurt Früh von COS sagt, bilden Privatnanwender und KMUs das Zielpublikum für die Auktionen: «Allein in der Schweiz werden Jahr für Jahr Zehntausende von funktionstüchtigen PCs und Servern ausgemustert, welche die EDV-Bedürfnisse unserer Interessenten noch lange abdecken. Bei unseren Versteigerungen können sie solche Geräte zu Schlagerpreisen erwerben.»
Dass damit der eigene Channel konkurrenziert werde, glaubt Früh nicht. Nach seiner Meinung kaufen die Leute, die an den Versteigerungen teilnehmen, sowieso nicht beim Fachhandel, sondern bestenfalls bei einem Retailer. «Im Gegenteil», meint er, «unsere Händler profitieren von der Auktionssite mit, etwa, wenn sie bei einem Kunden alte Geräte zurücknehmen müssen. Wir können diese überprüfen und anschliessend in den Auktionen anbieten. Daqbei übernehmen wir die gesamte Logistik inklusive Auslieferung und Zahlungsabwicklung.»
Vorläufig für die Schweiz
Die versteigerten Geräte werden vorläufig nur in der Schweiz ausgeliefert. Doch Früh kann sich vorstellen, dass die Auktionen, sollten sie ein Erfolg werden, auf Deutschland ausgeweitet werden.
Die angebotenten Geräte stehen wärend fünf bis zehn Tagen auf der Auktionsliste. Interessenten übermitteln ihre Gebote elektronisch. Die Angebote werden per E-Mail bestätigt. Trifft ein höheres Gebot ein, benachrichtigt COS die übrigen Bieter per E-Mail.
Wer bei Auktionsschluss das höchste Angebot unterbreitet hat, bekommt den Zuschlag. Das letzte Angebot bei Auktionsschluss kann noch innerhalb von fünf Minuten überboten werden.
Wer den Zuschlag hat, zahlt entweder bar bei Erhalt des Geräts oder übermittelt seine Kredikartenangaben über das Netz. Dabei benutzt Auctionline die üblichen Inernet-Security-Standards. Das ersteigerte Gerät holt der Käufer bei COS in Baden-Dättwil ab oder lässt es sich gegen eine Speditionsgebühr zustellen.
Später auch Drittanbieter
Bereits am ersten Tag wurde die Site rege benutzt, obwohl die meisten Auktionen erst in zwei Wochen abschliessen. Kurt Früh rechnet damit, monatlich rund 500 Geräte abzusetzen. Dabei stützt er sich auf die Erfahrungen mit Osteuropa und Afrika, wohin von COS bereits früher - allerdings auf einem tieferem Level stehende - Occasionsgeräte verkauft wurden, und der Umsatz rund 1000 Stück pro Monat erreichte.
Die Auctionline-Website macht einen guten Eindruck. Früh sagt dazu:«Wir haben ja auch viel Zeit in die Entwicklung und Optimierung gesteckt. Nicht zuletzt deshalb können wir uns vorstellen, mittelfristig weitere Produkte und Konsumgüter von Drittanbietern in Auctionline aufzunehmen. Konkrete Pläne existieren allerdings noch nicht.» Ausser den Geräten zur Versteigerung gibt es immmerhin bereits Festptreisangebote für baugleiche Occasions-PCs und -Bildschirme in grösseren Stückzahlen. (fis)