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Swico ICT Index verliert im vierten Quartal 2,0 Punkte (nach minus 4,3 Punkten im dritten Quartal) und steht somit neu bei 102,2 Punkten. Doch die meisten Segmente liegen laut dem Branchenverband weiterhin im Wachstumsbereich. "Breite Diversifizierung stützt die Branche, auch wenn Unsicherheiten und der ausbleibende Nutzen neuer Technologien Spuren hinterlassen", so die Swico-Bewertung der Zahlen.
Software ist mit 104,5 Punkten das stärkste Segment, getragen von Auftragslage und Umsatz. KI gilt dabei als Innovationstreiber, erhöht aber auch den Entwicklungsdruck und schmälert die Margen. IT-Services liegen bei 103,3 Punkten. Hier zeigt sich zwar eine stabile Auftragslage, aber auch sinkende Margen und internationale Konkurrenz. Der Consulting-Bereich kommt auf 102,1 Punkte, deutlich weniger positiv sieht es bei IT-Technology mit 95,8 Punkten aus. Dieses Segment ist laut Swico belastet von US-Zöllen, Fachkräftemangel und hohem Anpassungsdruck.
Als Hoffnungsträger gilt übergreifend Künstliche Intelligenz. Sie verspricht grosse Effizienzgewinne, doch der breite Produktivitätsschub bleibt bisher aus. Viele ICT-Anbieter suchen noch nach Anwendungen, die sich im eigenen Betrieb bewähren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. "Jetzt kommt es darauf an, dass aus dem Potenzial von KI greifbare Lösungen entstehen, die die Branche und ihre Kunden spürbar beflügeln", sagt Swico-CEO Jon Fanzun.
Consumer Electronics bleiben auch im vierten Quartal mit 91,2 Punkten unter der Wachstumsschwelle. Neben globalen Unsicherheiten und starkem Wettbewerb wirkt laut
Swico nun auch ein Sättigungseffekt. Viele Unternehmen haben ihre Geräte bereits erneuert, etwa im Zuge der Umstellung auf neue Microsoft-Ökosysteme. Hinzu kommt, dass sich Ersatzzyklen verlängern, da Hardware langlebiger wird und Software-Updates die Nutzungsdauer erhöhen. Dadurch fällt die Nachfrage nach Neuanschaffungen schwächer aus. Der starke Franken und die aggressive Preisgestaltung internationaler Plattformen verstärken den Druck laut Swico zusätzlich.
Der Swico ICT Index analysiert alle drei Monate die Konjunkturentwicklung in den Schweizer Branchen ICT, Consumer Electronics (CE) und Imaging/Printing/Finishing (IPF). Der Index gibt Auskunft über die Geschäftsentwicklung in den Schlüsselbereichen Auftragslage, Beschäftigung, Business Performance und Dynamik. Auf der Skala entsprechen Werte über 100 Punkte einer positiven und Werte unter 100 Punkte einer negativen Stimmung.
(sta)