Silicon Valley Bank ist Geschichte
Quelle: US Department of the Treasury

Silicon Valley Bank ist Geschichte

Nach einer längeren Abwärtsspirale ist nun endgültig Schluss mit der Silicon Valley Bank, der Hausbank vieler Unternehmen und Start-ups im Silicon Valley. Eine Bankenrettung wie in der Finanzkrise 2008 schliesst US-Finanzministerin Janet Yellen (Bild) aus.
13. März 2023

     

Die Silicon Valley Bank, kurz SVB, bestand seit 1982, diente zahlreichen Unternehmen im Valley sowie deren Angestellten als Hausbank und fungierte als Financier für zahlreiche Start-Ups. Vor einiger Zeit kam es zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten, immer mehr Einleger zogen ihr Geld zurück, neues kam kaum mehr hinzu: Die perfekte Abwärtsspirale wurde Tatsache. Auch die Emission neuer Aktien misslang, der Kurs stürzte steil bergab, die Aktie wird nicht mehr gehandelt, ein Käufer für die marode Bank konnte nicht gefunden werden. Kurz vor der Schliessung durch die kalifornische Aufsichtsbehörde am 10. März 2023 versuchten Kunden noch, Gelder in Gesamthöhe von 42 Milliarden US-Dollar abzuheben. Dabei geriet der Kassenstand fast eine Milliarde Dollar ins Rote, und Zahlungen konnten nicht mehr gedeckt werden.

Seit kurzem steht die SVB nun unter Behördenaufsicht, und inzwischen wurde klar, dass es mit der Bank vorbei ist: US-Finanzministerin Janet Yellen (Bild) machte in einem Interview gegenüber "CBS" klar, dass es diesmal nicht wie 2008 zu einer Bankenrettung kommen werde: "Das machen wir nicht nochmals." Die Kunden der SVB will man aber nicht allein lassen – das Finanzministerium beschäftige sich damit, wie die Kundschaft am besten zu ihrem Recht kommen könnte.


Auf der SVB-Website heisst es jetzt schlicht: "Am Freitag, den 10. März 2023, wurde die Silicon Valley Bank vom kalifornischen Ministerium für Finanzschutz und Innovation geschlossen und die FDIC (Federal Deposit Insurance Corporation) zum Empfänger ernannt. Die FDIC hat die Deposit Insurance National Bank of Santa Clara (DINB) gegründet, um die Abwicklung der Silicon Valley Bank zu erleichtern." Einleger erhalten so Zugang zu ihren versicherten Einlagen und können neue Konten bei anderen Finanzinstituten eröffnen. Mit anderen Worten: Der Staat übernimmt den Einlegerschutz, rettet aber nicht die Bank. (ubi)


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