Devolo manövriert sicher durch die Pandemie
Quelle: zVg

Devolo manövriert sicher durch die Pandemie

Auch für die Hersteller von Netzwerkprodukten und ihre Partner war die Ausbreitung des Coronavirus eine Herausforderung. Gleichzeitig konnten sie vom At-Home-Trend profitieren. So auch Devolo, das heuer in der Schweiz sein zehnjähriges Jubiläum feiert.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2021/05

     

Seit nunmehr zehn Jahren ist Devolo in der Schweiz ansässig. Angeführt wird die Niederlassung in St. Gallen seit ­April 2013 von Jean-Claude Jolliet, der in seiner Rolle als Country Manager das Geschäft des Netzwerkspezialisten in der Schweiz und in Liechtenstein verantwortet. Zusammen mit seinem Team hat Jolliet ­Devolo auch durch das turbulente erste Jahr seit Ausbruch des Coronavirus gesteuert, wobei sich die Pandemie allerdings positiv auf das Geschäft auswirkte, wie er erklärt: «Devolo konnte als spezialisierter Hersteller von Netzwerkprodukten im Pandemiejahr 2020 – wie viele andere auch – vom At-Home-Trend profitieren. Dieser hat praktisch alle Lebensbereiche erfasst. Es wird mehr zuhause gekocht, Kinder werden zuhause unterrichtet und nicht zuletzt arbeiten sehr viele Menschen von zuhause aus. Ein Grundbedürfnis, das sich dadurch akzentuiert hat, ist unter anderem ein stabiles WLAN. Deshalb konnten wir unser Geschäft sowohl im letzten und besonders auch im laufenden Jahr ausbauen.»

Es gibt noch Potenzial


Bei Devolo ging man laut Jean-Claude Jolliet schon immer davon aus, dass das Marktpotenzial in der Schweiz bei rund 3,8 bis 3,9 Millionen Haushalten liegt, und auch wenn das Geschäft gut läuft, gibt es noch Luft nach oben. «In den letzten Jahren durften wir gemeinsam mit unseren Partnern doch mehr als 1,6 Millionen Netzwerkadapter verkaufen. Wir merken aber auch, dass nach wie vor ein Bedürfnis nach solchen Produkten besteht, vor allem auch für die Vernetzung von weiteren Räumen wie beispielsweise das Kinder- und Schlafzimmer oder der Bastelkeller, wo man heute ebenfalls smart vernetzt sein möchte», sagt Jolliet. Man habe festgestellt, so der Country Manager von Devolo weiter, dass besonders seit Beginn des Jahres und im Zuge der zweiten Pandemiewelle die Menschen es sich zuhause gut gehen lassen wollen. Und dabei spiele die Vernetzung der Wohnräume mit WLAN eine grosse Rolle.


Im Consumer-Bereich konnte Devolo im ersten Pandemiejahr den ­Löw­enanteil seines Umsatzes generieren, aber auch im Geschäftsbereich ist das Unternehmen tätig. Dort gibt es laut Jolliet zwei unterschiedliche Trends, die von der aktuellen Pandemie unabhängig sind: «Elektromobilität und Photovoltaik sind Trends, die es schon vor Corona gab. Im Bereich Elektromobilität beispielsweise werden unsere Produkte vor allem bei Lades­äulen und -stationen eingesetzt, die über die Stromleitung vernetzt werden sollen. Diese Technologie ist unsere Stärke. Auch im Business-­Bereich sind wir deshalb mit dem Geschäftsgang zufrieden.»

Heimvernetzung bleibt Fokus

Für die unmittelbare Zukunft hat ­Devolo eine klare Marschroute abgesteckt: Der Netzwerk-Spezialist will auch in Zukunft dem Thema Heimvernetzung treu bleiben, wie Jean-Claude Jolliet betont, man wolle aber die eigene Position am Markt mit einem erweiterten Produkte-­Line-up akzentuieren. «Bereits im Dezember haben wir mit Mesh WiFi eine Produktneuheit aus unserem Portfolio lanciert. Diese kombiniert die neueste Powerline-­Tech­nologie, die mit dem Standard G.hn operiert, mit Mesh WiFi. Mesh bedeutet, dass in jedem gewünschten Zimmer ein schneller WLAN-­Hotspot installiert werden kann und alle Devolo Hotspots gemeinsam ein einheitliches WLAN-Netz mit gros­ser Reichweite bilden. In dieser neuen Produktserie wird es dann im vierten Quartal des Jahres weitere Neuzugänge geben, unter anderem mit WiFi 6.» Daneben will Devolo auch neue WLAN Repeater auf den Markt bringen und nicht zuletzt arbeite man auch an der Weiterentwicklung der Software und der Apps, um das Nutzererlebnis für die Kunden zu verbessern, so Jolliet weiter.

Channel ist gut aufgestellt

Der Erfolg von Devolo in der Schweiz basiert zu einem Grossteil auch auf dem guten Verhältnis zum Channel, dem Jean-Claude Jolliet ein Kränzchen windet: «Ich muss unserem Channel in der Schweiz und in Liechtenstein ein grosses Lob aussprechen für die gute Zusammenarbeit im sehr dynamischen Jahr 2020, zumal die Entwicklung der Pandemie nicht vorherzusehen war. Aus meiner Sicht hat der Channel in der Schweiz trotz sich ständig ändernder Rahmenbedingungen einen sehr guten Job gemacht und die Herausforderungen mit Bravour gemeistert.»

Man müsse zudem bedenken, dass im März 2020 im Zuge des ersten Lockdowns die Läden und somit hunderte von Touch Points während acht Wochen geschlossen waren, wie Jolliet weiter ausführt: «Die Schweizer konnten in dieser Zeit nicht mehr wie gewohnt in die Geschäfte und sich dort unter anderem mit Netzwerkprodukten eindecken. Viele haben darum den Weg über den E-Commerce gewählt. Und auch hier konnten wir feststellen, dass der Channel rasch reagiert und auf den Online-Handel umgestellt hat. Der E-Commerce hat somit über das ganze letzte Jahr hinweg profitieren können, speziell auch während der zweiten Pandemiewelle ab Herbst 2020 und zu Beginn dieses Jahres.»


Nicht alle haben den Sprung in den Online-Handel so schnell vollziehen können. Wie Jolliet aber erklärt, hätten gerade kleinere Händler mit Services wie Reparaturen einen Teil des Ausfalls der Verkaufsflächen kompensieren können. Gleichzeitig war die Nachfrage in den Geschäften gross, als diese wieder öffnen durften. «Im Mai letzten Jahres hat sich sozusagen der Stau, der sich während des Lockdowns gebildet hatte, wieder aufgelöst und der stationäre Handel hat in der Folge merklich Marktanteile zurückgewonnen. Gerade die grossen Fachgeschäfte konnten die Ausfälle aus den acht Wochen Lockdown im weiteren Verlauf des Jahres glücklicherweise wieder kompensieren», so Jolliet.

Mehrwert über Storytelling

Obwohl die Coronapandemie noch nicht ausgestanden und die Lage am Markt nach wie vor schwer vorauszusagen ist, schaut Devolo nach vorne und plant mit dem Channel Verkaufsaktivitäten. «Was wir schon immer gemacht haben und speziell auch in diesem Jahr mit unseren Channel-Partnern umsetzen wollen, ist das Storytelling. Wir wollen potenzielle Kunden über Use Cases abholen. So werden wir zum Beispiel im Hinblick auf die Fussball-­Europameisterschaft und die olympischen Spiele im Sommer die Menschen für WLAN im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon sensibilisieren, um die Sportanlässe überall live mitverfolgen zu können», erklärt Jolliet.


Ab dem vierten Quartal sollen dann andere Themen ins Spiel kommen, wie Back to School, Halloween, Black Friday, Cyber Monday und natürlich Weihnachten. «Kurzum, wir wollen Mehrwert generieren über Themen und das Storytelling. Natürlich mit entsprechenden Massnahmen für den Channel vor, während und nach diesen Anlässen. Im stationären Handel wird sich dies über entsprechende Points of Sales abspielen und im E-Commerce über die verschiedenen digitalen Kanäle.»

Kein Ausbau des Channels geplant

Nach zehn Jahren ist der Channel von Devolo gefestigt und gemäss der Auffassung von Jean-Claude Jolliet bestens aufgestellt. Auch aus diesem Grund sieht der Country Manager derzeit keinen Anlass, daran etwas zu ändern: «Der Anspruch von meinem Team und mir war schon immer und ist es auch jetzt in diesem zehnten Jubiläumsjahr, die Stärken unserer Channel-Partner auszubauen und die Schwächen organisatorisch zu umgehen. Dies bleibt auch 2021 unser Credo. Aufgrund der traditionell sehr guten Akzeptanz von ­Devolo im Channel – Stichwort Marktanteile oder numerisch gewichtete Distribution – hegen wir derzeit keine Ambitionen, diesen hierzulande zu vergrössern. Auch deshalb, weil ich in der Landschaft gerade keinen blinden Fleck mit riesigem Potenzial ausmachen kann.»

Auch wenn Jolliet also grundsätzlich zufrieden ist mit dem Stand der Geschäfte von Devolo in der Schweiz, gibt es dennoch Herausforderungen, die ihn und sein Team beschäftigen: «Im Channel ist das Thema Netzwerk omnipräsent, auch mit entsprechenden Dienstleistungen. Netzwerke bestehen ja nicht nur aus Hardware, sondern genauso aus Software und Services. In diesem Bereich ist mein Anspruch nach wie vor zu versuchen, Devolo aus der Powerline-Nische herauszubekommen. Das ist zwar unser Fundament und wir sind seit 2002 Spezialisten auf diesem Gebiet, heute sind wir aber vorrangig ein Anbieter smarter Heimnetzwerkprodukte mit einem Portfolio, das mittlerweile weit über Powerline hinausgeht. Auf diesen Aspekt wollen wir uns in Zukunft noch stärker fokussieren.»


Und zuletzt gibt es für den Country Manager auch einen kleinen Wermuts­tropfen. Das zehnjährige Jubiläum von Devolo in der Schweiz kann pandemiebedingt nicht wie geplant gebührend gefeiert werden: «In einer idealen Welt hätte ich mit allen Stakeholdern, die in der Schweiz zum Erfolg von Devolo beigetragen haben, sehr gerne ein grosses Grillfest veranstaltet, auch um mich bei allen zu bedanken. Aufgrund der aktuellen Ereignisse ist das leider nicht möglich und einen virtuellen Ersatz für einen solchen Anlass gibt es nicht. Aber natürlich geht unser Dank trotzdem an all unsere Partner. Und wir sind sicher, dass es ein Licht am Ende des Tunnels gibt.» (luc)


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