Gleich mehrere Bekanntgaben von Serverherstellern haben in den letzten Wochen in der IT-Branche Staub aufgewirbelt. Noch ist die Sicht zu unklar, um klare Prognosen stellen zu können. Aber einiges deutet darauf hin, dass es die Serverwelt von heute so morgen nicht mehr geben wird.
Einerseits will das «Wall Street Journal» wissen, dass sich
IBM ernsthaft die Übernahme von
Sun Microsystems überlegt. Weder IBM noch Sun wollten sich gegenüber dem zu diesem Gerücht äussern. Sun soll in den vergangenen Monaten aber eine Reihe von Unternehmen angefragt haben, ob sie an einer Übernahme interessiert wären.
Die erstaunlichste Mitteilung kam aber von einem Hersteller, der bisher nicht direkt im Servermarkt tätig ist, also bisher selber keine Server herstellte. Vor einigen Wochen ging das Gerücht um,
Cisco Systems wolle «in den Servermarkt einsteigen». Nun ist es offiziell: Cisco hat unter dem Namen Unified Computing System (UCS) eine Kombination von Data-Center-Architektur, Serverhardware, Management-Software und Services angekündigt. Das Ziel: Die bisherigen «Silo»-Installationen im Rechenzentrum sollen im Rahmen von Ciscos «Data Center 3.0»-Strategie durch eine einheitliche Architektur auf Basis von Standardtechnologien abgelöst werden.
Die Cloud aus einer Hand
Laut Cisco-Verkaufschef Rob Lloyd soll so der Zugriff auf Rechenleistung und Speicher vereinfacht werden. Letzten Endes, so Lloyd, handle es sich dabei um eine Netzwerkangelegenheit. Storage kommt von
EMC und
Netapp, die Management-Software für Provisioning und Konfiguration liefert
BMC. Das Ganze wird durch eine Virtualisierungsschicht abgelöst, die je nach Kundenwunsch von VMware oder
Microsoft stammt. Dazu Tod Nielsen, Chief Operating Officer von
Vmware: «Das neue Unified-Computing-System wird in Kombination mit unserer Virtualisierungstechnologie ermöglichen, diese Technologien zu einem skalierbaren Hochleistungsansatz mit cloudbasierter Architektur auszuweiten.»