Dernière für Windows XP

Ende Mai ist Sense mit Microsoft-Mainstream-Support für das beliebteste PC-Betriebssystem XP. Für Partner eröffnen sich vielfältige Möglichkeiten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2009/06

     

Am 14. April endet der Mainstream-Support von Windows XP. Der Support für das erfolgreichste Microsoft-Betriebssystem wird dann in den Extended-Status heruntergestuft und nur noch mit Sicherheits-Updates versorgt. Das hat zur Folge, dass Unternehmen nur noch Hotfixes über Support-Verträge von Microsoft bekommen, die nicht als sicherheitsrelevant eingestuft werden. Kunden haben also Zugriff auf bezahlten Hotfix-Support. Firmen müssen dies jedoch 90 Tage vor Ablauf der Frist beantragen, um lückenlos versorgt zu werden.


Ab dem 14. April tritt die seltene Situation ein, dass Kunden Systeme des Betriebssystem ohne Mainstream-Support kaufen. So bei den Netbooks mit dem von 2009 auf 2010 verlängerten Verkauf. Mit der Verlängerung konnte Microsoft gerade noch knapp verhindern, dass Linux auch heute noch das dominierende Betriebssystem wäre - seit Ende 2008 ist dem nicht mehr so, nachdem Linux fast zwei Drittel des Jahres den Netbook-Markt klar dominierte.

Hardware- und Software-Dilemma

Microsofts Dilemma mit Vista war der Hardware-Schock. Denn das Betriebssystem ist zwar hardwarehungrig, doch haben die PC-Hersteller mit zu geringen Spezifikationen zur Einführung auch für viele Enttäuschungen gesorgt. Erst in der 64-bit-Version und mit mehr als 4 GB Speicher läuft Vista zur Hochform auf. Das haben auf breiter Front zuerst die Konsumenten erfahren.

Windows Vista als Alternative

Das Problem vieler Unternehmen, anstatt auf Vista zu wechseln, bei XP zu bleiben, ist jedoch vielschichtiger. Die Hardware-Leistung beim Neukauf ist kein Problem mehr, ausser bei den Netbooks. Die meiste Software von Unternehmen ist unterdessen mit Treibern auch lauffähig - aber lange nicht jede. Irgendwann muss sich auch das letzte Unternehmen mit der Tatsache abfinden, neue Software zu kaufen, Daten zu migrieren oder, und auch da hilft der IT-Partner, XP zu virtualisieren. Doch der grosse Rest der Unternehmen quält sich noch durch ungewohnte Menüs und Ordner, klickt ein paar mal mehr pro Tag auf Bestätigungen des Betriebssystems (Vistas ungeliebtes UAC-Kontrollsystem) und erfreut sich dafür allerlei Verbesserungen. Alles unter einen Hut zu bringen, verspricht Windows 7, doch die perfekte Lösung wäre dies nicht.

Linux übernimmt

Wenn man schon virtualisieren kann, könnte man auch gleich zu Linux greifen und Kosten für neue Microsoft-Lizenzen sparen. Doch sieht man sich die Hersteller- und Partnerlandschaft an, wird dies, trotz steter und teils massiver Fortschritte, kaum angepriesen. Linux entspricht im Grunde eigentlich genau dem, was Unternehmen erwarten: Sicherheit, Unabhängigkeit und Zuverlässigkeit. Es fehlt jedoch an Mut und allzu oft an Kompatibilitäten und unausgereiften Lösungen zu neuen Technologien.

Hohe Erwartungen an Windows 7

Microsoft unterstützt XP noch bis 2014, doch laut Gartner werden Unternehmen mit XP ab 2012 auf Support-Probleme mit Anwendungen von unabhängigen Anbietern stossen. Microsoft will Windows 7 Release Candidate noch im Herbst ausliefern. Viele XP-Nutzer warten bereits auf den R2-Release von Windows 7, weil sie von Anfang an auf den Vista-Nachfolger migrieren wollen. Das sonst verbreitete Warten auf einen SP1-Release, vor dem Migrieren, scheint aufgrund des Vista-Debakels und Microsofts grossem Testaufwands mit Windows 7 nicht mehr nötig. (Marco Rohner)


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